Digitalisierung und Fortschritt verändern die Arbeitswelt stetig. Die Juristerei als eine der wohl traditionellsten Branchen trifft dies noch vergleichsweise wenig, auch wenn sich erste Veränderungen bereits heute nicht mehr leugnen lassen. Doch was kommt noch auf uns zu und wie könnte die Arbeit von Anwälten, Richtern und Staatsanwälten in 5, 10, 20 oder gar 50 Jahren aussehen?
Es ist knapp 25 Jahre her, da konnte der Schachcomputer Deep Blue erstmals eine Partie Schach gegen einen amtierenden Schachweltmeister gewinnen. Ein Jahr später konnte der Rechner bereits einen Wettkampf aus insgesamt 6 Partien gewinnen. Den Entwicklern von Deep Blue wurde damals ein Quantensprung in der Entwicklung von Computern und ersten Schritten in der Künstlichen Intelligenz zugesprochen. Doch was hat das mit Juristen und den Veränderungen der Arbeitswelt zu tun?
Nach Deep Blue folgt Watson – IBM als Vorreiter für technologische Disruption
Es war der US-Technologiegigant IBM, der den Deep Blue Rechner entwickelte und damit einen Rechner, der in einem speziellen Gebiet dem Menschen überlegen wurde. Doch IBM will nicht nur Schach revolutionieren und das zeigt sich mit der Entwicklung der Rechensoftware Watson. Watson ist eine auf KI gestützte Software, die unter anderem aus digital aufbereiteten Mustern Entscheidungen ableiten kann. Und besonders interessant: Watson wird Jura beigebracht.
Mit ROSS, einem digitalen Anwalt der an der Universität Toronto entwickelt wurde, gibt es bereits ein digitales Angebot, um auf Rechtsrat, basierend auf der Watson-Software zurückgreifen zu können. Watson selbst greift in erster Linie auf Rechtsprechung und erkennbare Muster zurück, die er mit einem Sachverhalt vergleicht und diesen Vergleich auswertet. Das geschieht in kurzer Zeit und ist zumindest perspektivisch betrachtet sehr günstig.