Welcher Verlag eignet sich für meine Jura-Dissertation?
Erst einmal vorweg: Die Suche nach einem passenden Verlag (wenn es denn überhaupt einer sein soll) ist nicht so einfach. Welcher Anbieter passt, hängt von individuellen Wünschen ab. Ist es dir besonders wichtig, bei einem renommierten Verlag zu veröffentlichen? Suchst du eher nach einem kostengünstigen Angebot? Soll deine Dissertation auch gedruckt oder nur online verfügbar sein? Zudem spielt die Abschlussnote eine wichtige Rolle: Renommierte Verlage legen Wert darauf, nur qualitativ hochwertige Dissertationen zu veröffentlichen und schauen deshalb auch auf deine Note. Hast du nicht so gut abgeschnitten, kannst du unter Umständen also schon den ein oder anderen Verlag von deiner Liste streichen. Nicht zuletzt behalten sich Fachverlage vor, deine Arbeit noch einmal individuell zu prüfen und dann zu entscheiden, ob sie deine Dissertation in ihrem Programm aufnehmen möchten.
All diese Aspekte musst du berücksichtigen, bevor du dich für einen Anbieter entscheidest. Damit dir die Wahl leichter fällt, haben wir dir eine kleine Übersicht über die bekanntesten Fachverlage für promovierende Juristinnen und Juristen erstellt. Die folgenden Verlage gelten als renommiert und als gute Wahl für die Dissertation. Aber: Du bezahlst hier auch für die Reputation mit, musst also tiefer in die Tasche greifen.
Mohr Siebeck
Der Mohr Siebeck Verlag ist einer der ersten, auf die man bei der Recherche nach einem Verlag für die Jura-Dissertation stößt. Möchtest du hier veröffentlichen, musst du deine gesamte Arbeit mit Kurzbeschreibung, einen akademischen Lebenslauf sowie Kopien der Gutachten deiner Dissertation einsenden. Deine Arbeit wird anschließend geprüft und – wenn sie angenommen wurde – in einer Schriftenreihe veröffentlicht, zu der sie thematisch passt. Du kannst sie dir hier ansehen. Bei einigen dieser Schriftenreihen (z.B. Öffentliches Recht, Strafrecht oder Privatrecht) wird angegeben, dass du nur aufgenommen werden kannst, wenn du in beiden Gutachten mit summa cum laude bewertet wurdest.
Nomos
Auch der Verlag Nomos gehört zur ersten Wahl für Juristinnen und Juristen, die ihre Dissertation auf traditionellem Wege veröffentlichen möchten. Möchtest du hier deine Arbeit unterbringen, dann musst du laut Verlag eine „sehr gute“ Note vorweisen können. Übertragen in das Bewertungssystem der Promotion entspricht das also einem summa cum laude oder mindestens einem magna cum laude. Bevor die Arbeit veröffentlicht wird, wird sie zusätzlich vom Verlag und dessen Lektor:innen sowie von externen Gutachter:innen noch einmal eingehend geprüft.
De Gruyter
De Gruyter ist ein Traditionsverlag, der bereits 1749 gegründet wurde. Unter juristischen Promovierenden genießt er einen guten Ruf für die Veröffentlichung der Dissertation. Über eine bestimmte Note, die für die Veröffentlichung erreicht werden muss, macht der Verlag auf seiner Webseite keine Angabe.
Duncker & Humblot
Auch der Verlag Duncker & Humblot gilt als gute Wahl für die Veröffentlichung der juristischen Dissertation und bietet einen Rundum-Service vom Layout über Lektorat, Druck und Marketing. Zu den Voraussetzungen für die Veröffentlichung gibt der Verlag an, dass mindestens ein magna cum laude von beiden Gutachter:innen vorliegen muss, um eine Aufnahme in das Programm zu ermöglichen.
Peter-Lang-Verlag & Dr. Kovac
Hast du keine Top-Note in deiner Dissertation, möchtest aber trotzdem über einen Verlag veröffentlichen, dann kannst du es einmal bei den Verlagen Dr. Kovac und beim Peter-Lang-Verlag versuchen. Hier sind die Kriterien nicht ganz so streng wie bei den obengenannten Fachverlagen und du hast eher eine Chance, veröffentlicht zu werden. Der Peter-Lang-Verlag gibt beispielsweise an, Dissertationen ab einer Bewertung mit cum laude zu berücksichtigen. Auch die Kosten sind bei den beiden Anbietern in der Regel geringer.