Karriere bei DLA Piper

Veröffentlicht am 03.07.2023

Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten bei DLA Piper

Dr. Kai Bodenstedt und Nadine Kirch im Interview

Dr. Kai Bodenstedt ist Employment und Co-Managing Partner bei DLA Piper in Deutschland. Bis zur Übernahme seiner Rolle als Co-CMP hatte er die Rolle des HR-Partners inne. Er hat besondere Expertise bei der Beratung von international tätigen Unternehmen und Konzernen zu Restrukturierungen und dem Umgang mit Betriebsräten. Dr. Bodenstedt wurde dieses Jahr vom Handelsblatt in Kooperation mit Best Lawyers 2023 für Arbeitsrecht empfohlen und zum „Lawyer of the Year“ für Mitarbeitersozialleistungen ausgezeichnet.

Nadine Kirch ist Head of HR für Deutschland, Österreich und die Slowakei bei DLA Piper. Bevor Sie im November 2020 in der Kanzlei startete, war sie knapp 3 Jahre in einer anderen internationalen Wirtschaftskanzlei und 9 Jahre bei der DekaBank in unterschiedlichen HR-Rollen beschäftigt. Seit ihrem Eintritt bei DLA hat sie den dortigen HR-Bereich umstrukturiert und modernisiert. 

Herr Dr. Bodenstedt, Sie haben im November letzten Jahres die Rolle des Co-CMPs zusammen mit Dr. Martin Haller bei DLA Piper übernommen und hatten davor die Rolle als HR-Partner inne. Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Dr. Kai Bodenstedt: Wir haben eine klare Wachstumsstrategie für die nächsten Jahre. Dazu planen wir, insbesondere unsere Talente aus den eigenen Reihen zu entwickeln und unsere Anzahl an Berufsträgern deutlich zu erhöhen. Zu diesem Zweck haben wir unser Learning & Development Programm im Hinblick auf die Entwicklung zukünftiger Partner komplett überarbeitet und neu aufgestellt. Außerdem haben wir im Rahmen unseres Karrieremodells auch explizit alternative Wege zur Partnerschaft geschaffen. 

Wir möchten signifikant und kontinuierlich wachsen. Dieses Vorhaben kann neben der Entwicklung eigener Talente nur mit der Gewinnung exzellenter Talente von außen gelingen. 
Unsere Herausforderung wird sein, die richtigen Personen innerhalb und außerhalb der Kanzlei zu identifizieren und dabei zu unterstützen, ihren Karriereweg bei uns erfolgreich zu bestreiten. Sie entscheiden über den zukünftigen Erfolg von DLA Piper. 
 

Und wie unterstützen Sie Anwältinnen und Anwälte derzeit auf ihrem Karriereweg? 

Dr. Kai Bodenstedt: Wir haben kürzlich zwei umfassende Programme zur Karriereförderung eingeführt: Define Your Future für unsere Trainees und Build Your Career für unsere Anwältinnen und Anwälte. Die Programme sind genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe zugeschnitten und bieten durch eine Vielzahl von Angeboten nach dem Baukastenprinzip ideale Möglichkeiten zur individuellen Entwicklung – so kann sich jede:r genau die Inhalte und Veranstaltungen heraussuchen, die für ihn oder sie relevant sind.

Neu ist dabei, dass wir Build Your Career an unserem Kompetenzmodell ausgerichtet haben, welches auch über den nächsten Karriereschritt entscheidet. Dadurch kann man genau an den Themen arbeiten, die man verbessern möchte, um den nächsten Schritt zu machen. 

Ein elementarer Bestandteil der Weiterbildung unserer Juristinnen und Juristen ist learning on the job. Denn nur durch möglichst viele und unterschiedliche praktische Erfahrungen gelingt es, den eigenen Business Case zu entwickeln und so die eigene Karriere voranzutreiben.
Dr. Kai Bodenstedt

Wie sind die Karriereprogramme gestaltet?

Nadine Kirch: Bei Define Your Future liegt der Fokus ganz klar auf der Examensvorbereitung. Dazu bieten wir einmal im Quartal je ein Inhouse Training von Kaiserseminare sowie Hemmer an. Darüber hinaus haben alle Trainees die Möglichkeit, Klausurenpakete bei Kaiser und einen dreimonatigen Assesorenkurs von Hemmer zu buchen. Außerdem finden zweimal jährlich Aktenvortragstrainings statt. Weitere Elemente des Programmes umfassen die persönliche Entwicklung, on-demand learning, fachliche Exzellenz, Power Skills und Netzwerken. 

Dr. Kai Bodenstedt: Neben den inhaltlichen Kenntnissen achten wir darauf, dass unsere Referendarinnen und Referendare einen guten Einblick in den Berufsalltag erhalten und vollständig bei uns integriert sind. Dazu erhalten sie mehrere Ansprechpersonen: Trainee Champions, Mentoren und natürlich die jeweiligen Partner im Team. Außerdem sorgen regelmäßige Veranstaltungen wie unsere Trainee Stammtische oder lunch & learn Sessions für regelmäßigen Austausch. 

Nadine Kirch: Das Konzept der Trainee Champions haben wir erst vor Kurzem ins Leben gerufen. Unsere Trainee Champions sind Associates oder Senior Associates, die sich ganz individuell um ihre Trainees am Standort kümmern. So stellen wir sicher, dass sich immer eine Vertrauens- und Ansprechperson vor Ort befindet. Die Champions gehen aktiv auf neue Trainees zu und laden diese beispielsweise zu einem Welcome Coffee ein.

Außerdem stehen sie während der gesamten Zeit für Fragen und Feedback zur Verfügung und verabschieden die Trainees beim Austritt. Um die Trainee Champions auf ihre Rolle vorzubereiten, haben wir diese umfänglich geschult, u.a. zum Thema Feedback, Führung und Kommunikation. Der schöne Nebeneffekt dabei: Es entsteht ganz natürlich ein Netzwerk der Associates und in einigen Fällen sogar Freundschaften. 

Dr. Kai Bodenstedt: Außerdem wird jedem Trainee innerhalb der Praxisgruppe ein Mentor bzw. eine Mentorin zugeteilt, die sich um die fachliche Auslastung, Feedback sowie Entwicklung kümmern. So ist stets eine Ansprechperson für fachliche und überfachliche Fragen verfügbar.

Einblicke bei DLA Piper

Und wie ist das Programm für Ihre Anwältinnen und Anwälte gestaltet? 

Nadine Kirch: Mit unserem Programm Build Your Career haben wir ein maßgeschneidertes Angebot für unsere Anwältinnen und Anwälte auf ihrer jeweiligen Karrierestufe geschaffen. Wir nutzen dabei unser Kompetenzmodell, um die Anwältinnen und Anwälte gezielt und effizient auf den nächsten Karriereschritt vorzubereiten.

Um eine stringente Entwicklung zu ermöglichen, gibt es dazu ein sehr großes Angebot, aus dem sich jede und jeder passgenau die Inhalte und Veranstaltungen aussuchen kann, die er oder sie braucht. Lokale und internationale Angebote ergänzen sich dabei zu einer nahtlosen Lernerfahrung.

Besonders ist an Build Your Career, dass wir uns stark darauf konzentrieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezielt auf ihren nächsten Karriereschritt vorzubereiten. Mit Unterstützung von internen und externen Referentinnen und Referenten erweitern sie ihr Wissen und erlernen neue Kompetenzen. Außerdem kann jede Anwältin und jeder Anwalt eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen (auf Wunsch unterstützt durch das eigene Persönlichkeitsprofil), in der wir analysieren, wo Stärken und Entwicklungsfelder liegen und wie diese bearbeitet werden können. 

Dr. Kai Bodenstedt: Ein elementarer Bestandteil der Weiterbildung unserer Juristinnen und Juristen ist learning on the job. Denn nur durch möglichst viele und unterschiedliche praktische Erfahrungen gelingt es, den eigenen Business Case zu entwickeln und so die eigene Karriere voranzutreiben. Wir stellen daher sicher, dass Anwältinnen und Anwälte regelmäßiges, zeitnahes und konstruktives Feedback erhalten, herausfordernde Aufgaben übernehmen können und auf attraktiven Mandaten eingesetzt werden. Auch die Einbindung in Pitches und Mandatsakquise spielt eine große Rolle bei der individuellen Entwicklung. So sammeln Juristinnen und Juristen bei uns die nötige Erfahrung, um schnell die Voraussetzungen für den nächsten Karriereschritt zu erfüllen. 
 

Wie transparent und planbar sind die Karriereschritte bei DLA Piper?

Nadine Kirch: Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Anwältinnen und Anwälte bereits früh wissen, worauf es im Verlauf der Karriere bei DLA Piper ankommt. Denn das gibt Planungssicherheit.

Bei uns gibt es vier Karrierestufen: Associate, Senior Associate, Counsel und Partner. Nach drei Jahren als Associate kann erstmals die Beförderung zum Senior Associate erfolgen. Nach weiteren drei (fast track) oder vier Jahren steht bei entsprechend guter Leistung die Beförderung zum Counsel an. Dazu führen wir in Deutschland ein strukturiertes Auswahlgespräch durch, um Objektivität und Fairness sicherzustellen. Nach zwei (fast track) oder drei Jahren als Counsel kann der Weg in die Partnerschaft eingeschlagen werden. 

"Crossing new horizons together."

Gibt es denn neben der Partnerschaft als höchstem Ziel auch alternative Wege?

Nadine Kirch: Ja, wir haben ein Counsel-Modell, welches Anwältinnen und Anwälten eine Alternative zum klassischen Partner-Track bietet. In diesem Rahmen können Counsel als Spezialisten oder mit einer besonderen Führungsaufgabe ihr Talent zum Einsatz bringen.

Spezialisten-Counsel sind hochspezialisierte Expert:innen auf einem bestimmten Rechtsgebiet. Aufgrund langjähriger Beratung in einem Rechtsgebiet hat sich ein spezifisches Know-How entwickelt, das in der Ausprägung und Expertise nicht oder kaum bei anderen Counseln oder Partnern vorhanden ist. Dieses spezifische Know-How wird von Mandanten nachgefragt und leistet einen erheblichen Beitrag zum Erfolg der Kanzlei. Leverage-Counsel übernehmen die Teamführung und -steuerung in einem sehr erfolgreichen und/oder sehr großen Partnerteam. So ermöglichen wir attraktive Alternativen zum klassischen Partnertrack. 
 

Auf Ihrer Karriere-Website berichten Anwältinnen und Anwälte von ihren individuellen Wegen bei DLA Piper. Was hat es damit auf sich? 

Nadine Kirch: Auf diese Geschichten sind wir besonders stolz, denn es sind tatsächlich unsere Anwältinnen und Anwälte, keine Schauspieler, die hier etwas zu ihrem ganz persönlichen Weg erzählen. Im Rahmen unserer neuen Employer Branding Kampagne hatten wir unsere Anwältinnen und Anwälte per E-Mail dazu aufgerufen zu teilen, was unsere internationalen Kanzleiwerte (Be bold, Be supportive, Be exceptional, Be collaborative) für sie persönlich bedeuten und wie sie diese leben.

Von der Resonanz und den positiven Rückmeldungen waren wir überwältigt, denn es hat sich gezeigt, dass unsere Werte bereits tief in der Kanzleikultur verankert sind. Diese Geschichten wollten wir unbedingt teilen und haben sie daher zum Gesicht unserer Employer Brand gemacht. 

Dr. Kai Bodenstedt: Besonders hat uns gefreut, dass wir so viele unterschiedliche Geschichten erhalten haben. Vom erfolgreichen Karriereeinstieg mit spannenden Aufgaben und Mandaten über Pro Bono und Secondment Möglichkeiten bis hin zu Chancengleichheit und Diversity spiegelt sich darin die Vielfalt von DLA Piper wider. 

Aus meiner Sicht haben wir eine einzigartige Kanzleikultur, die auf der Zusammenarbeit auf Augenhöhe, gegenseitigem Respekt und einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl beruht.
Nadine Kirch

Welchen Stellenwert haben die Themen Chancengleichheit und Diversity für Sie als Kanzlei?

Dr. Kai Bodenstedt: Einen sehr hohen. Individualität, Persönlichkeit und Vielfalt sind uns besonders wichtig. Wir führen beispielsweise eine jährliche Umfrage zum Thema Chancengleichheit durch und entwickeln basierend auf den Ergebnissen unsere Diversity, Equity und Inclusion Strategie.

Im letzten Jahr legten wir dabei einen starken Fokus auf das Thema Awareness und Vereinbarkeit von Familie und Karriere. Dazu organisierten wir beispielsweise eine Keynote mit Bibiana Steinhaus-Webb, die von ihrer steilen Karriere als bisher einzige weibliche Schiedsrichterin in der Deutschen Bundesliga unter Motto „Was können wir vom Profifußball lernen?“ berichtete.

In diesem Zusammenhang ging sie darauf ein, warum diverse Teams erfolgreicher arbeiten, und welche Strukturen geschaffen werden müssen, um Potenziale zu erkennen und zu fördern. Außerdem führten wir kürzlich Workshops zum Thema unconscious bias in Kooperation mit der Allbright Academy an all unseren Standorten durch. Dazu waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Hierarchieebenen eingeladen und erarbeiteten gemeinsam, wie wir das Thema Vielfalt zukünftig bei DLA Piper gestalten wollen.  

Nadine Kirch: Außerdem haben wir strukturelle Grundlagen, wie z.B. transparente Karrierewege, objektive Auswahlprozesse sowie eine Vielzahl an Angeboten zur Vereinbarkeit von Familie und Karriere sowie zur Unterstützung in allen Lebensphasen geschaffen. Dazu zählen z.B. Kinderbetreuung, auch bei kurzfristigen Betreuungsengpässen, sowie Angebote zu Kultur und Freizeit und eine Mobile Working Policy, die zeitlich und örtlich flexibles Arbeiten bis zu 5 Tage pro Woche erlaubt. 

Dr. Kai Bodenstedt: Wir wollen die richtige Kanzlei am Markt sein für diejenigen Talente, die unsere Werte leben und zu unserer Kultur passen. Dazu fördern wir jede und jeden einzelnen unserer Anwältinnen und Anwälte, angefangen von unseren Trainees bis hin zur Partnerschaft. Denn nur durch sie sind wir erfolgreich. Dabei haben wir ein klares Commitment für mehr Diversity.

Auf internationaler Ebene wollen wir beispielsweise die Quote weiblicher Partner auf 30% erhöhen. Außerdem achten wir darauf, dass 50% unserer Partnerkandidatinnen und -kandidaten aus unterrepräsentierten Gruppen stammen. So fördern wir gezielt mehr Vielfalt. 

Im Zusammenhang mit DLA Piper wird immer wieder die Internationalität als besonderer Faktor gelobt. Wie profitieren Anwältinnen und Anwälte bei Ihnen davon?

Nadine Kirch: Wir sind eine der international größten Kanzleien und viele unserer Mandanten agieren ebenfalls global. Das bietet spannende und einzigartige Möglichkeiten der Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinweg. Internationalität spielt auch in der Entwicklung eine große Rolle.

Neben dem Einsatz auf internationalen Mandaten, bieten wir internationale Management Programme an, bei denen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt zusammenkommen. Außerdem ermöglichen diverse Secondment Programme einen Aufenthalt in einem unserer globalen Büros und damit essenzielle praktische Erfahrungen vor Ort. 

Dr. Kai Bodenstedt: Die Secondments ermöglichen, das eigene Netzwerk vor Ort zu erweitern, auf internationalen Mandaten mitzuarbeiten und auch die Kultur und lokale Gepflogenheiten kennenzulernen. Außerdem wird bei einigen unserer Secondments auch ein kulturelles Rahmenprogramm geboten, wodurch die Teilnehmenden die Stadt und Menschen aus einem ganz anderen Blickwinkel kennenlernen können.

Nadine Kirch: Um Anwältinnen und Anwälte dabei zu unterstützen, ihr Sprachniveau zu verbessern bieten wir Legal English Workshops zu bestimmten Schwerpunkten an. Darüber hinaus kann man über eine online basierte Lösung ganz individuell am eigenen Sprachniveau arbeiten – angefangen von Grammatikübungen und Vokabeltrainer, kurze Lernvideos über virtuelle Gruppenkurse bis hin zum 1:1 Coaching mit dem persönlichen Sprachcoach. So sind unsere Anwältinnen und Anwälte optimal auf das internationale Arbeitsumfeld vorbereitet.
 

Danke für diese Einblicke. Eine letzte Frage: Was bedeutet es für Sie persönlich bei DLA zu arbeiten? 

Nadine Kirch: Aus meiner Sicht haben wir eine einzigartige Kanzleikultur, die auf der Zusammenarbeit auf Augenhöhe, gegenseitigem Respekt und einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl beruht. Wer will, kann bei uns viel erreichen und bekommt alle Unterstützung die nötig ist. 

Dr. Kai Bodenstedt: Für mich sind es die Menschen, die die Arbeit bei DLA Piper besonders machen. Der kollegiale Umgang, Zusammenhalt und der Freiraum, die eigene Persönlichkeit zu entfalten sind außergewöhnlich. 
 

Vielen Dank, Frau Kirch und Herr Dr. Bodenstedt!

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