Frau Prüfert, Sie sind seit mehr als vier Jahren bei PwC tätig und befassen sich dort mit der Umsetzung digitaler Projekte für Jurist:innen. In welchem Fachbereich arbeiten Sie und inwiefern spielt LegalTech in Ihrem Arbeitsalltag eine Rolle?
Katharina Prüfert: PwC hat hier einen eigenen, von den Praxisgruppen losgelösten, Fachbereich, der sich mit der Umsetzung von Legal Tech und Legal Operations beschäftigt. Insofern ist Legal Tech der Mittelpunkt meines Arbeitsalltags, d.h. ich spreche mit den Kolleg:innen aus den Fachbereichen, um gemeinsam mit ihnen bedarfsgerechte Legal Tech Lösungen in ihre Mandate zu integrieren.
Sind die Strukturen bezüglich LegalTech bei PwC Ihrer Ansicht nach weiter fortgeschritten als bei anderen Kanzleien? Welche Vorteile ergeben sich hieraus für Ihre Arbeit bzw. die Arbeit Ihrer Kolleg:innen?
Katharina Prüfert: Wir gehören in jedem Fall zu den Kanzleien, die sich schon längere Zeit mit dem Thema beschäftigen und bereits Prozesse etabliert haben. So setzen wir nicht nur seit Jahren konsequent auf den Einsatz von Technologie, sondern bilden unsere Mitarbeiter:innen auch gezielt in diesem Bereich aus. Mit der eigens gegründeten Abteilung Legal Operations können wir die Rechtsanwält:innen dabei unterstützen, neue Software einzuführen oder eigene IT-Lösungen zu entwickeln. Zudem verknüpfen wir Rechtsberatung mit Methoden und Werkzeugen aus anderen Disziplinen wie Data & Analytics, Künstlicher Intelligenz (KI) und Operations.
Durch den Einsatz verschiedener Technologien verbessern wir die Leistungen für unsere Kunden sukzessive. Für unsere Anwält:innen bedeutet das unter anderem, dass langwierige Prozesse enorm beschleunigt und viele Schritte vollautomatisiert bearbeitet werden können. Unsere Kolleg:innen können sich dadurch noch stärker darauf konzentrieren, Strategie und rechtliche Argumentation auszuarbeiten und laufend anzupassen. Auf diese Weise – und durch unsere interdisziplinären Services – helfen wir unseren Mandanten, den Spagat zwischen steigender Komplexität und gleichzeitigem Kostendruck zu meistern.
LegalTech streckt sich bei PwC über verschiedene Praxisgruppen hinweg. Wie gestaltet sich diese Zusammenarbeit intern und welche Abläufe sind hierfür nötig?
Katharina Prüfert: Innerhalb der jeweiligen Praxisgruppen bzw. Fachbereiche gibt es aufgrund der fachlichen Expertise und der unterschiedlich zu betreuenden Industrien und Sektoren diverse Bedarfe, die abgestimmt und priorisiert werden müssen.
Neben der Zusammenarbeit der Praxisgruppen ist einer der wesentlichen Vorteile innerhalb des PwC Netzwerkes, dass auch innerhalb der unterschiedlichen Gesellschaften ein Austausch stattfindet; so gibt es zusätzlich Taskforces und Business Development Groups, die Legal Tech in ihre Services integrieren. Wichtig ist hier ein Miteinander und natürlich ein ganzheitliches Mandatsverständnis.