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Veröffentlicht am 08.01.2024

Mehr als nur Gehalt – Wie Benefits Mitarbeiter:innen motivieren

Personalleiter Folke Werner von KPMG Law im Interview

Folke Werner ist als CHRO für die Personalarbeit bei KPMG Law verantwortlich. Er selbst sagt über seinen Arbeitgeber: "KPMG Law ist keine Kanzlei, wie jede andere. Wir sind mehr. Wir haben den Anspruch, den Wandel der Branche voranzutreiben und gestalten ihn mit. Wir stehen für die Rechtsberatung der Zukunft – nicht nur mit neuen Services und einer neuen Form exzellenter Beratung, sondern auch mit einer neuen Kultur der Zusammenarbeit."
 

Herr Dr. Werner, Sie sind Chief Human Relations Officer bei KPMG Law. Was meinen Sie: Sind hohe Gehälter heute noch ausreichend, um den juristischen Nachwuchs von der Kanzlei zu überzeugen? 

Sind wir ehrlich, hohe Gehälter allein haben noch nie Mitarbeitende motiviert, sich für einen Arbeitgeber final zu entscheiden. Dies war und ist auch in der Rechtsbranche nicht anders. Auch Kanzleien können junge Talente nur für sich begeistern und gewinnen, wenn das Gesamt-Package – wo neben dem Gehalt auch die Benefits, die Arbeitskultur und die Arbeitsaufgaben im Mittelpunkt stehen - stimmt. Da macht das, was am Ende des Monats auf der Abrechnung steht, nur einen Teil der Zufriedenheit aus. 

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Was verstehen Sie unter Benefits? Wie hat sich die Haltung auf dem juristischen Arbeitsmarkt diesbezüglich in den letzten Jahren entwickelt?

Benefits sind die Rahmenbedingungen, in denen unsere Mitarbeitenden ihren Arbeitsalltag bestreiten. Diese wollen wir menschenzentriert nach den individuellen Bedürfnissen unserer Mitarbeitenden ausrichten. Gerade wir als Kanzlei sind darauf angewiesen, unseren Mandant:innen unsere Rechtsberatung zur besten Qualität anzubieten.

Wenn unsere Mitarbeitenden Sorgen im Privatleben haben, haben auch wir eine Verantwortung sie – z.B. durch Coaching, mobiles Arbeiten oder Familienbüros – zu unterstützen. Und natürlich ist Prävention, durch Sportangebote, gesunde Ernährung in unseren Kantinen und eine angenehme Teamkultur, ein selbstverständlicher Benefit für uns.  
 

Welchen Benefit für Ihre Mitarbeiter:innen haben Sie zuletzt eingeführt? Warum haben Sie sich dazu entschieden? 

Mit Blick auf die Tatsache, dass Arbeiten zunehmend flexibler wird, haben wir mit „KPMG fleXwork“ ein Programm eingeführt, welches zahlreiche Möglichkeiten zur flexiblen Gestaltung von Arbeitszeit und Arbeitsort ermöglicht. So verbinden wir innovative Arbeitszeitmodelle mit dem Besten der physischen und der virtuellen Arbeitswelt. Unsere Kolleginnen und Kollegen können so nicht nur in Deutschland von einem beliebigen Standort arbeiten, wir ermöglichen auch das kurzzeitige mobile Arbeiten aus dem europäischen Ausland. Häufig wird dies von den Mitarbeitenden auch in Verbindung mit Urlaub (Workation) genutzt. 

Ferner haben wir für jeden Mitarbeitenden und jede Mitarbeitende ein Schulungskonto mit einem Guthaben von 40 Stunden für Fortbildungen eingeführt. Denn als Kanzlei leben wir von dem Wissen unserer Kolleginnen und Kollegen und entsprechend haben wir ein hohes Interesse daran, dass sich unsere Mitarbeitenden kontinuierlich fortbilden. Damit die Zeit, die die Kolleginnen und Kollegen in ihre Fortbildung investieren nicht in Konkurrenz zur Mandatsarbeit steht, haben wir das Schulungskonto eingeführt.
 

Welche Benefits, Events oder Zusatzleistungen werden von Ihren Mitarbeitenden besonders geschätzt? Und was ist Ihr persönlicher Favorit?

Aus den Rückmeldungen unserer Mitarbeitenden wissen wir, dass diese insbesondere die hohe räumliche und zeitliche Flexibilität, die wir ihnen bieten, wertschätzen – ein Benefit, den ich ebenfalls nicht missen möchte. Sehr gutes Feedback erhalten wir zudem zu unserem neuen Fortbildungsprogramm „Law Essentials“, das wir gemeinsam mit der Bucerius Law School aufgebaut haben und im Rahmen dessen wir unseren Kolleginnen und Kollegen ein breit gefächertes überfachliches Grundlagenwissen vermitteln.

Dr. Folke Werner
Dr. Folke Werner
Auch Kanzleien können junge Talente nur für sich begeistern und gewinnen, wenn das Gesamt-Package – wo neben dem Gehalt auch die Benefits, die Arbeitskultur und die Arbeitsaufgaben im Mittelpunkt stehen - stimmt.
Folke Werner

KPMG Law möchte den unterschiedlichen Lebensphasen der Anwält:innen gerecht werden. Wie schaffen Sie es, dieses Ziel zu verwirklichen?

In meinem eigenen Berufsleben bin ich schon durch so einige Lebensphasen gegangen. Dadurch kann ich die Herausforderungen der Kollegen und Kolleginnen gut nachvollziehen. Wichtig ist es, mit den Mitarbeitenden im kontinuierlichen Austausch und Dialog zu bleiben.

Dafür haben wir sogenannte „Sounding Boards“ mit Vertreter:innen aus unterschiedlichen Mitarbeitendengruppen etabliert, mit denen wir uns dreimal pro Jahr zusammensetzen und überlegen, wie wir die Kanzlei auch mit Blick auf die Arbeitsumgebung weiterentwickeln können. Aber auch unsere große „Global People Survey“ gibt uns regelmäßig wichtige Hinweise, was unsere Mitarbeitenden in den verschiedenen Lebensphasen bewegt und was sie sich wünschen. 
 

Stichwort Zusammenhalt: Warum halten Sie es für wichtig, interne Kanzleiwerte festzulegen und vor allem auch umzusetzen? Was liegt Ihnen besonders am Herzen, Herr Dr. Werner?

Ohne gemeinsame Werte läuft man schnell in verschiedene Richtungen. Deshalb haben wir als KPMG Law folgende Werte: Integrity. Excellence. Courage. Together. For Better.

Am Herzen liegt mir vor allem, dass wir diese Werte nicht auseinanderreißen und einzeln betrachten. Unsere Werte sind sowohl unsere Bestrebungen als auch Aussagen, die in Gesamtheit ein Fundament für unser tägliches Tun als auch unsere Zukunft sind. 
 

Welchen Einfluss haben Führungskräfte beim Transportieren von Werten – sowohl intern als auch extern? Stehen Sie in engem Kontakt zu der „Führungsetage” bei KPMG Law?

Nur wenn wir alle Werte vorleben und merken, dass diese nicht nur auf Plakaten stehen, sondern unser Leben und Handeln durchdringen, haben wir eine Unternehmenskultur, die ein attraktives Arbeitsumfeld ist. Unsere Führungskräfte sind dabei natürlich Schlüssel und Multiplikatoren.

Es bringt nichts, wenn wir unseren New Joinern die Werte einmal mitgeben und dann nie wieder erwähnen. Wir stehen in engen Kontakt zu unseren Partnerinnen und Partnern, um sie auch immer wieder in verschiedenen Themen wie Diversität, Fehlerkultur oder ethischen Handeln zu challengen.

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Das Thema Work-Life-Balance rückt auch in der Rechtsbranche immer mehr in den Vordergrund – und stößt in vielen Kanzleien aufgrund der hohen Arbeitsbelastung an seine Grenzen. Wie kann das Programm KPMG fleXwork hier helfen? 

In Mandantenprojekten gibt es immer Stressphasen, in denen viel gearbeitet werden muss, um erfolgreich das Ziel zu erreichen. Aber nach Stressphasen braucht es auch Erholung. „KPMG fleXwork“ bietet genau das.

Wir wollen durch flexible Arbeitszeitkonten, dem Angebot zum mobilen Arbeiten oder auch Sabbaticals ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem Stress reguliert werden kann und von allen Mitarbeitenden in Absprache mit der Führungskraft immer wieder individuell gemanagt wird.   
 

KPMG unterzeichnete als eines der ersten Unternehmen 2007 die Charta der Vielfalt und drückt so die Unterstützung einer offenen und toleranten Kultur aus. Welche internen Veränderungen spüren Sie?

Diversität kann uns nur erfolgreicher machen und dafür stehe ich auch persönlich ein. Nur wenn wir uns miteinander austauschen und unsere Bedürfnisse artikulieren, kann KPMG Law als Arbeitgeber darauf reagieren.

Ich erhalte in unseren regelmäßigen „Diversity Lunch Calls“ immer wieder neue Impulse und Ideen, auf die ich im Alltag achten kann und dadurch Menschen nicht einschränke und sie zur vollen Entfaltung bringe. Unser Ziel sollte sein, die Potentiale all unserer Kolleginnen und Kollegen hervorzubringen und dadurch KPMG Law stärker und erfolgreicher zu machen.  
 

Erkennen Sie in der Kanzleiwelt einen Paradigmenwechsel – von der erfolgsorientierten Wirtschaftskultur, der Ellbogenmentalität,  hin zu einer offenen „Wir”-Kultur?   

Auf jeden Fall. Entsprechend haben wir bei KPMG Law bewusst einen neuen Weg der Zusammenarbeit eingeschlagen. Weg von traditionellen, konservativen Rollenbildern, weg vom Ego-Individualismus, hin zu einem neuen Kollektivismus, in dem wir gemeinsam und jeder für sich persönlich mehr erreichen können.

Hierzu gehört, dass wir bewusst auf fachliche und menschliche Vielfalt setzen. Wir verbinden verschiedene Professionen in unseren Teams und können so voneinander lernen und gemeinsam wachsen. Wir schätzen Zusammenarbeit, Kommunikation auf Augenhöhe und Austausch auf allen Ebenen. Wir sind starke Persönlichkeiten und wertschätzende Kolleg:innen und wir brennen für unseren Job und für unser Leben.

Mal aus dem Nähkästchen geplaudert: Wie wollen Sie das Arbeiten bei KPMG Law für Ihre Kolleg:innen in Zukunft noch angenehmer gestalten? 

Entscheidend ist aus meiner Sicht, dass unsere Angebote den Bedürfnissen unserer derzeitigen und zukünftigen Mitarbeitenden entsprechen. Diese haben sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Flexible Arbeitszeiten, gesunde Ernährung und Angebote zur Verbesserung der psychischen Gesundheit stehen heute hoch im Kurs.

Auch gewinnt das Thema „Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung“ im Arbeitsumfeld weiter an Bedeutung. Hier glaube ich, sind wir gut aufgestellt und können unseren Talenten bereits heute ein attraktives Arbeitsumfeld, bspw. mit Grünstrom an all unseren Niederlassungen oder unserem CO2 Dashboard, bieten. Auch das soziale Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen unterstützen wir mit einer Freistellung von vier Stunden pro Monat. Dieses gilt es in den kommenden Jahren kontinuierlich weiterzuentwickeln und den individuellen Bedürfnissen anzupassen.
 

Ihr Fazit?

Aus meiner Sicht sind passende Benefits zweifelslos ein wichtiger Baustein zur Gestaltung der Arbeitgeberattraktivität. Der wichtigste Baustein ist und bleibt meines Erachtens allerdings eine moderne Unternehmenskultur, in der ein starker Teamspirit und fachliche Exzellenz zum Erfolg führen. In der wir gemeinsam mehr verstehen und jeder individuell mehr erreichen kann. 


Vielen Dank, Herr Dr. Werner!