Wird das berufliche Fortkommen bei der Finanzverwaltung unterstützt? Welche Erlebnisse bzw. Erkenntnisse haben Ihren Werdegang geprägt?
Die berufliche Entwicklung steht aus Führungskräftesicht an oberster Stelle und wird in jeder Hinsicht gefördert und unterstützt. Gleich zu Beginn der Tätigkeit wird man mit einem großen Paket Fortbildungen zu Personalthemen, zugeschnitten auf die Finanzverwaltung, hervorragend auf die Tätigkeit vorbereitet.
Jährlich wird dann die persönliche Entwicklung mit der eigenen Führungskraft besprochen und die Ziele fürs nächste Jahr gesteckt. Für Volljuristinnen und Volljuristen bietet die Finanzverwaltung verschiedenste Karrierewege, ob nun als Leiter eines Finanzamtes, Referatsleiters in der Oberfinanzdirektion oder als Referatsleiter im Ministerium der Finanzen. Dabei kann man individuell einen juristischen oder personalwirtschaftlichen Schwerpunkt setzen.
Für mich war meine Zeit als Führungskraft im Finanzamt sehr lehrreich und eine tolle Erfahrung, die mir die Verwaltung und ihre Funktionsweise erfahrbar gemacht hat und mich sehr gut auf meine jetzige Tätigkeit im Personalbereich des Ministeriums der Finanzen vorbereitet hat.
Sehen Sie einen Unterschied zwischen den Aufstiegschancen in Behörden zu denen in Kanzleien?
Das kann ich nicht beurteilen, da ich nie in einer Kanzlei gearbeitet habe. Bezüglich der Aufstiegschancen in der Finanzverwaltung kann ich aber sagen, dass sie in jedem Fall transparent und rein leistungsabhängig sind.
Ist die Zuteilung in einem bestimmten Fachbereich reine Glückssache für Jurist:innen? Wie viel Mitspracherecht haben Sie bei der Wahl Ihres Arbeitsortes?
Da muss ich differenzieren. Die Zuteilung von Fachbereichen im Finanzamt kann zu einem bestimmten Grad beeinflusst und Wünsche erfüllt werden. Örtlich gibt es bei 104 Finanzämtern entsprechend viele Möglichkeiten, wobei immer ein wohnortnaher Einsatz oberste Priorität hat.
Sobald der Karriereweg in die Oberfinanzdirektion oder das Ministerium führt, ist man völlig frei in der Auswahl eines Fachbereichs. Die Wahl des Arbeitsortes liegt dann auch mit Köln, Münster oder Düsseldorf fest. An dieser Stelle würde ich aber gerne darauf hinweisen, dass die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, besteht.