“Polizeipräsident ist kein Ausbildungsberuf”
Was macht eine Polizeipräsidentin überhaupt? Trotz vorangegangener Tätigkeit als Staatsanwältin und entsprechenden Berührungspunkten mit der Polizeiarbeit, musste Britta Zur auf diese Frage mit Dienstbeginn ihre eigene Antwort finden, denn ein klassisches Einarbeiten oder Anlernen durch andere Personen, mitlaufen und jeden Tag ein neues Kapitel erschließen, findet, anders als in klassischen Ausbildungsberufen, nicht statt.
Einerseits ist sie natürlich Vorgesetzte und Ansprechpartnerin für verwaltungsorganisatorische und personalbezogene Fragen, ebenso fallen strukturelle und strategische Themen rund um den Aufbau der Behörde odes eines Kommissariats in ihren Bereich.
Gleichzeitig ist sie darüber hinaus in alle wichtige Themen innerhalb der Behörde involviert, immer im persönlichen Austausch mit anderen Amtsinhaber:innen, anderen Polizeipräsident:innen und sichtbar als Teil der Gelsenkirchener Gesellschaft.
Mit Corona wird das Aufgabenfeld zudem zusätzlich erweitert: “Was ist mit Home Office? Wie kann ich die Sicherheit meiner Mitarbeitenden gewährleisten? Wie organisiere ich ein entsprechendes Impfangebot für die Beamt:innen? Wie kann ich die Funktionsfähigkeit der Polizei in der Pandemie erhalten?” sind nur einige der Fragen, die das aktuelle Aufgabenspektrum ergänzen.
Als Volljurist bei der Polizei
Britta Zur ist natürlich nicht allein mit ihrem juristischen Hintergrund bei der Polizei. Neben ihrer Position sind weite wichtige Stellen wie bspw. die Verwaltungsleistung oder die Leitung der Personalabteilung von Volljurist:innen besetzt, ebenso ist einer der Leiter bei der Kripo, der eine Kriminalinspektion leitet, Volljurist. Jurist:innen bei der Polizei haben Tradition, bereits in der Vergangenheit haben neben (ehemaligen) Polizist:innen ebenfalls sehr oft Verwaltungsjurist:innen das Polizeipräsidium geleitet.
Ein juristischer Hintergrund zwar ist keine Voraussetzung für das Amt als Polizeipräsident, ein Vorteil kann es dennoch sein. Bevor Britta Zur Polizeipräsidentin geworden ist, hat sich sie sich als Staatsanwältin in Düsseldorf bewährt und dort vor allem Kapitalverbrechen bearbeitet.
“Weil ich als Staatsanwältin einfach so viele Dinge von der Polizeiarbeit mitbekommen habe, die Themen, die die Polizei hier bearbeitet auf dem Schirm hat, kenne. viel Fragen und Problemstellungen sind mir nicht fremd und ich ein kriminalistisches Grundverständnis mitbringe.”