Dass die Großkanzleien nicht am Hungertuch nagen, ist wohl den meisten bekannt. Wer verdient aber tatsächlich am meisten? Und bei wem geht es bergauf und bei wem bergab? Hier ein Ranking und Überblick über die Umsätze der Großkanzleien!
Zuerst einmal, es war ein Rekordjahr! Unter den 30 umsatzstärksten Kanzleien war 2014 nur für eine Kanzlei weniger Umsatz zu verzeichnen als im Vorjahr. Der Umsatz von White & Case betrug 2014 ca. 113 Mio. Euro und damit 5,0 % weniger als im Vorjahr. Trotz Umsatzeinbußen verpasst White & Case damit 2014 nur haarscharf die Top 10 der umsatzstärksten Kanzleien.
In die Top 10 geschafft haben es dafür Heuking Kühn Lüer Wojtek und Allen & Overy mit Umsätzen von 121 Mio. Euro und 124 Mio. Euro, was ein Umsatzplus von mehr als 12 % bzw. ca. 5 % bedeutet.
Auf Rang 8 rangiert 2014 Hogan Lovells mit einem Kanzleiumsatz von knapp 152 Mio. Euro, allerdings nur einem Plus von 1,5 % zum Vorjahr. Damit hatt Hogan Lovells die geringste Umsatzzunahme der Top 10 zu verzeichnen.
Auf die Plätze 6 und 7 haben es in unserem Ranking der Kanzleiumsätze Gleiss Lutz und Noerr geschafft. Die Umsätze liegen dabei mit 166 Mio. Euro und knapp 165 Mio. Euro zwar auf nahezu einem Niveau, Noerr hat 2014 dennoch für Aufsehen gesorgt. Denn mit einem Umsatzplus von 15,2 % ist Noerr der Senkrechtstarter in der Top 10 schlechthin und konnte so einige Plätze gut machen!
Die Top 5 eröffnet mit Linklaters ebenfalls eine Kanzlei die 2014 ein ordentliches Umsatzplus bejubeln konnte und damit Platz zwischen sich und den „Verfolgern“ schaffen konnte. Linklaters konnte den Umsatz 2014 um 9,6 % auf 178 Mio. Euro verbessern und hat sich damit fest unter den umsatzstärksten Kanzleien etabliert.
Noch vor Linklaters konnten sich Clifford Chance mit 196 Mio. Euro Umsatz und Hengeler Müller mit 218 Mio. Umsatz auf Rang 4 und 3 setzen. Beide konnten dabei zwar nur ein Umsatzplus von ca. 4 % bzw. 2 % erzielen, dennoch hat auch 2014 dazu geführt, dass sich die Kanzleiumsätze dieser Firmen langsam aber sicher den Umsätzen vor der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise wieder annähern.
Mit einem kleinen Vorsprung vor den beiden zuletzt genannten Sozietäten konnte sich CMS Hasche Sigle mit einem Kanzleiumsatz von einer Viertel Milliarde Euro und einem Umsatzplus von 5,4 % auf Rang 2 des Rankings festsetzen.
Kommen wir also zu unserem Gewinner des Umsatzwettrennens und somit zur umsatzstärksten Kanzlei 2014. Dazu müssen wir, zumindest was den Umsatz angeht, in eine andere Sphäre aufblicken. Auch 2014 war Freshfields Bruckhaus Deringer wieder das Maß aller Dinge. Mit 355 Mio. Euro Umsatz und einem Plus von 6,3 % zum Vorjahr spielt Freshfields Bruckhaus Deringer einsam in einer eigenen Liga. Bei Freshfields Bruckhaus Deringer hat man tatsächlich schon fast die Umsatzzahlen von der Zeit vor der Finanzkrise erreicht. Auffällig ist dabei, dass dieses Ergebnis mit deutlich weniger angestellten Anwälten erreicht wird als damals.
Und hier nochmal das Ranking in einer übersichtlichen Tabelle:
1. | Freshfields Bruckhaus Deringer |
2. | CMS Hasche Sigle |
3. | HengelerMüller |
4. | Clifford Chance |
5. | Linklaters |
6. | Noerr |
7. | Gleiss Lutz |
8. | Hogan Lovells |
9. | Allen & Overy |
10. | Heuking Kühn Lüer Wojtek |
Als Fazit bleibt nur zu sagen: Es läuft! Zwar ist der Markt weiterhin hart umkämpft und auch Großkanzleien müssen oft nur zur Verteidigung ihres Standes großen Aufwand betreiben, dennoch steigt die Umsatztendenz bei allen Top 10 Kanzleien nach oben an und die Kanzleien verdienen bald wieder so gut, wie vor der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise.