Gleichberechtigung in Großkanzleien

Veröffentlicht am 23.08.2021

Selbstverständlich weiblich: Partnerschaft bei Norton Rose Fulbright

Drei Partnerinnen der Großkanzlei im Interview

Dr. Katrin Stieß ist bei Norton Rose Fulbright als Partnerin im Bereich Corporate/M&A/PE und VC tätig und berät Banken, Finanz- und strategische Investoren zu allen gesellschaftsrechtlichen Fragestellungen sowie bei Unternehmenskäufen, Investments, Reorganisationen und Joint Ventures, häufig mit Bezug zum Technologiesektor. NRF ist mit Büros in Europa, den USA, Kanada, Lateinamerika, Asien, Australien, dem Mittleren Osten und Afrika in den wichtigsten Wirtschaftszentren vertreten und zählt mit über 3.700 Anwältinnen und Anwälten zu den größten internationalen Wirtschaftskanzleien. 

Regina Rath ist Partnerin im Bereich Restrukturierung und Insolvenzrecht am Frankfurter Standort von NRF. Sie berät Mandanten in allen Phasen von Krisensituationen, Refinanzierungen, Restrukturierungen und Insolvenzverfahren, wobei der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in der Begleitung von (Finanz-)Gläubigern und Investoren liegt.

Dr. Constanze Bandilla-Dany ist Litigation-Partnerin bei NRF in Hamburg und spezialisiert auf Streitigkeiten rund um die Immobilie. Ihre Mandanten sind Shoppingcenterbetreiber, Versicherungen und andere institutionelle Anleger im Immobilienbereich. 

Frau Dr. Stieß, Sie sind mittlerweile seit über fünf Jahren Partnerin bei Norton Rose Fulbright im Bereich Corporate/ M&A und beraten unter anderem deutsche und internationale Technologieunternehmen. Wie hat sich Ihr Werdegang bis hin zur Partnerschaft gestaltet und auf welche Beratungsschwerpunkte sind Sie spezialisiert?

Katrin Stieß: Nach verschiedenen Auslandsaufenthalten (Genf, London, New York), Promotion und der Tätigkeit in einer Magic Circle Law Firm, bin ich 2007 zum Münchner Corporate Team von NRF gestoßen. Dort war ich direkt in das damals größte Mandat der deutschen Büros, eine M&A Transaktion mit Share- und Asset-Deal-Elementen sowie komplexer Vertragsstruktur eingebunden und hatte von Anfang an Mandantenkontakt.

Die Zusammenarbeit mit vielen Teammitgliedern aus unterschiedlichen Bereichen mit einem gemeinsamen Ziel, das Projekt für den Mandanten erfolgreich umzusetzen und zu steuern, begeistert mich bis heute für den Bereich M&A.

Besonders spannend fand ich bereits damals Transaktionen, die im Technologiebereich stattfinden und die aktuell, mehr denn je, dazu dienen, Business Modelle zu verändern und einen Innovationsschub zu erzielen (Stichwort digitale Transformation). Neben Unternehmenskäufen und -verkäufen, oftmals im Rahmen von Bieterverfahren, Carve-outs und Reoganisationen berate ich auch PE- und VC-Investoren bei ihren Investments in Unternehmen mit Wachstumspotenzial. 

Mein Werdegang vollzog sich entlang der bei NRF vorhandenen Karrierestufen: Nach der Einstufung als Senior Associate nach dem fünften oder sechsten Berufsjahr – ich hatte bereits als Middle Associate bei der Kanzlei angefangen – wurde ich einige Jahre später zum Counsel und dann 2016 zur Partnerin ernannt.

Wie steht es um den Frauenanteil in Deutschlands Kanzleien 2023?

Wir haben den Frauenanteil in deutschen Kanzleien 2023 unter die Lupe genommen. Erfahre in unserem exklusiven Whitepaper:

→ Wie Frauen in den Kanzleitypen vertreten sind

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→ Welche Kanzleien Wert auf Weiblichkeit legen

→ Welche Entwicklungen künftig zu erwarten sind

 

Frau Dr. Bandilla-Dany, Sie sind seit 2020 Partnerin bei Norton Rose Fulbright im Bereich Litigation und Real Estate. Wie wurden Sie von der Kanzlei seit Ihrem Einstieg gefördert und wie fördern Sie als Partnerin junge Anwältinnen?

Constanze Bandilla-Dany: Ich bin im Jahr 2017 zu NRF gestoßen, nachdem ich meine gesamte vorherige Berufstätigkeit bei White & Case tätig war. Von Anfang an stand der Plan, dass ich zum Jahr 2020 in die Partnerschaft aufgenommen werden sollte.

Die Umsetzung eines solchen Plans liegt aber immer in der Verantwortung des Einzelnen, was jungen Anwältinnen nicht immer klar ist. Männlichen Kollegen mit ihrem Mindset sind da klar im Vorteil. Ich unterstütze daher besonders junge Anwältinnen. Ich habe gemeinsam mit Londoner Kollegen das „Development Breakthrough Programme“ entwickelt, das gerade jungen Kolleginnen die Möglichkeiten ihrer beruflichen Weiterentwicklung aufzeigen soll.

Außerdem bin ich bei unserem deutschlandweiten Fortbildungsprogramm mitverantwortlich für die Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um auf eine Gleichberechtigung in der Förderung von Anwältinnen zu achten.

Frau Rath, Sie beraten Ihre Mandanten in insolvenzrechtlichen Fragestellungen mit häufig grenzüberschreitendem Bezug. Von Ihren Erfahrungen mit internationalen Sachverhalten profitieren auch Ihre Associates. Wie vermitteln Sie Ihr Wissen an die jungen Kolleginnen und Kollegen? 

Regina Rath: Mein Bereich hat viele Schnittstellen und ich arbeite in der Regel sowohl fachgebiets- als auch standortübergreifend. Vom ersten Tag an beziehe ich junge Kolleginnen und Kollegen aktiv in die Mandatsarbeit ein. Dadurch lernen sie nicht nur die unterschiedlichen Rechtsgebiete kennen, die Berührungspunkte mit dem Insolvenzrecht haben, sondern auch die unterschiedlichen Arbeitsweisen der Beteiligten.

Auch wenn die Sachverhalte häufig komplex und zeitkritisch sind, bemühe ich mich immer darum, den jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch die Hintergründe zu erläutern und nicht nur Teilaspekte, die aktuell zu bearbeiten sind.

Daneben haben wir auch verschiedene interne Fortbildungsveranstaltungen, die sich primär an jüngere Kolleginnen und Kollegen richtet. Bei Lunch & Learn, beispielsweise, berichten wir aus unserer Praxis und vermitteln sowohl rechtliches Spezialwissen als auch praktische Tipps. Erst vor kurzem hatten wir unser Lunch & Learn zum Thema NPL Transaktionen, ein weiteres spannendes Thema in diesem Jahr war das neue StaRUG und unsere ersten Praxiserfahrungen dazu.
 

Frau Dr. Stieß, Sie wurden unter anderem von Legal 500 Deutschland als führende Anwältin der nächsten Generation in der Kategorie 'Large Cap M&A, Deutschland' gerankt. Wie können Sie sich durch diese Position für Frauenförderung einsetzen und gibt es in Ihrer Kanzlei Programme, um die Gleichberechtigung zu unterstützen?

Katrin Stieß: Die Anerkennung im Markt, die ja auf die Wertschätzung von Mandanten und Wettbewerbern zurückzuführen ist und in Rankings einfließt, ist sicherlich nicht nur ein toller Ansporn dafür, sein Bestes bei der Beratung zu geben, sondern auch ein Signal an den weiblichen Nachwuchs, dass Frauen auch im M&A gesehen werden und gesehen werden wollen. Dies ist meines Erachtens zentral für die Frauenförderung und Gleichberechtigung in einer Kanzlei, da wir Dienstleister sind und das was wir tun, steht und fällt mit den Bedürfnissen und Erwartungen unserer Mandanten. NRF hat, nicht zuletzt dank vielfältiger, teils seit Jahren bestehender  Förderprogramme, einen für eine globale Wirtschaftskanzlei bereits sehr ordentlichen Frauenanteil in der Anwaltschaft, in der Partnerschaft und im Management.

Um den Anteil weiter zu erhöhen, fördern wir junge Kolleginnen zum Beispiel durch unser bereits oben erwähntes „Development Breakthrough Programme“ und solche mit Potenzial für die Partnerschaft durch unser „Career Strategies Programme“ und ein Mentorenprogramm. Gleichermaßen wichtig aus meiner Sicht ist, dass Kolleginnen so früh wie möglich Verantwortung übernehmen und für den Mandanten sichtbar sind, um ihr Können unter Beweis zu stellen, Erfahrungen zu sammeln und Feedback intern wie extern für die eigene Arbeit zu erhalten. Darüber hinaus fördern wir natürlich auch insgesamt die Vielfalt unserer Teammitglieder durch weitere, maßgeschneiderte Programme in Deutschland und international.
 

Frau Dr. Bandilla-Dany, Ihr Schwerpunkt liegt auf Spezialimmobilien, wie insbesondere Einkaufszentren und zu Mandanten zählen Immobilienfonds und Immobilienverwaltungsgesellschaften. Zwar ist dies für Sie Alltag, aber inwiefern entsprechen die Mandate einer alltäglichen Situation und wie versuchen Sie Ihre Erfahrungen an neue Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben?

Constanze Bandilla-Dany: Es ist tatsächlich immer eine große Herausforderung das eigene Wissen an junge Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben, so dass diese schnell auch eigenständig in Mandantenkontakt treten können und den Mandanten das Gefühl vermitteln können, eine kompetente Ansprechperson zu sein.

Ich persönlich erzähle einfach immer sehr viel, hole weit aus und versuche immer zu vermitteln, dass das wirtschaftliche Interesse der Mandanten genauso wichtig ist wie juristische Feinheiten. 

Entscheidend ist, dass das Arbeitsprodukt so präzise und fokussiert ist, dass es den Mandanten – und auch dem Gericht – als Entscheidungsgrundlage nutzen kann.

Bereits im Jahr 2014 hatte sich die Kanzlei das Ziel gesetzt, bis 2020 in der Partnerschaft einen Anteil 30% Partnerinnen zu erreichen und dieses Ziel wurde nun auf 40% erhöht.
Regina Rath

Aktuelle Jobs bei Norton Rose Fulbright

Frau Rath, mit einem Partnerinnen-Anteil von 23% bei Norton Rose geht es bereits in eine richtige Richtung. Wie bewerten Sie diese Entwicklung in der Partnerschaft und inwiefern unterstützen auch Ihre männlichen Kollegen die Themen rund um Gleichstellung und Gleichberechtigung?

Regina Rath: Weltweit liegt der Partnerinnenanteil sogar bei 27% und NRF ist hier wirklich auf einem sehr guten Weg. Bereits im Jahr 2014 hatte sich die Kanzlei das Ziel gesetzt, bis 2020 in der Partnerschaft einen Anteil 30% Partnerinnen zu erreichen und dieses Ziel wurde nun auf 40% erhöht. Diese Zielsetzung ist Ausdruck unserer Kultur; wir wollen Vielfalt, Gleichberechtigung und Gleichstellung auch in Zukunft ambitioniert fördern.

Seit dem 1. Januar 2021 hat NRF zudem mit Shauna Clark als neue Global und US Chair eine zentrale Führungsposition weiblich besetzt. Es ist ausdrücklich erklärtes Ziel von Shauna Clark, Gleichberechtigung, Vielfalt und Inklusion bei NRF weiter voranzutreiben. Diese Kultur wird bei uns auf globaler Ebene aktiv gelebt und prägt auch auf nationaler Ebene männliche und weibliche Kollegen gleichermaßen.
 

Frau Dr. Stieß, seit 2005 sind Sie als Rechtsanwältin tätig. Haben Sie sich bereits zu Beginn Ihrer Karriere mit der Thematik Familienplanung und Partnerschaft auseinandergesetzt und inwiefern kann Norton Rose Fulbright den Mitarbeiter*innen hierbei behilflich sein?

Katrin Stieß: Ich hoffe, dass die Frage nach Auseinandersetzung mit der Thematik Familienplanung und Partnerschaft auch männlichen Kollegen gestellt wird, da wir meines Erachtens alle gemeinsam die Thematik Vereinbarkeit von Familie und Beruf diskutieren, aushandeln und gestalten müssen. Ich freue mich persönlich sehr über die inzwischen zahlreichen männlichen Kollegen, die, auch auf dem Weg in die Partnerschaft, Elternzeit nehmen.

Ebenso gibt es bei uns neben Partnerinnen auch Partner in Teilzeit und wir alle kommunizieren die Gestaltung unseres Familienlebens neben der Partnerschaft offen gegenüber den jüngeren Kolleginnen und Kollegen. Darüber hinaus fördern wir zum Beispiel mit unserem „Hybrid Working Modell“ mehr Flexibilität hinsichtlich des Arbeitsortes, was das Familienleben erleichtern soll. 

Ich selbst habe mir zu Beginn meiner Karriere ausschließlich die Frage gestellt, worin meine Interessen liegen und an welcher Stelle ich meine Fähigkeiten am besten zum Einsatz bringen kann und darauf vertraut, dass sich alles andere weisen wird. 
 

Frau Dr. Bandilla-Dany, das hohe Arbeitspensum in der Partnerschaft erschwert Partnerinnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gibt es in Ihrer Kanzlei realistische Möglichkeiten, z.B. durch Teilzeitarbeit, um die Balance zwischen Karriere und Kinderwunsch zu finden?

Constanze Bandilla-Dany: Aber natürlich. Ich kann mich Katrin Stieß nur anschließen. Wie Frau Stieß habe ich mich immer nur gefragt, wie ich beruflich meine Interessen verwirklichen kann, und habe einfach trotzdem als junge Associate drei Kinder bekommen, ohne zu planen, wie ich das vereinbaren kann.

Da meine älteste Tochter schon 17 Jahre alt ist, habe ich fast ausschließlich in Teilzeit (sehr viele Jahre 50 %) gearbeitet und tue es auch immer noch, auch wenn ich inzwischen bei 80 % gelandet bin. Heutzutage steht außer Frage, dass Teilzeit bei NRF ermöglicht wird und auch ein buntes Familienleben mit einer Partnerstellung vereinbar ist.

Heutzutage steht außer Frage, dass Teilzeit bei NRF ermöglicht wird und auch ein buntes Familienleben mit einer Partnerstellung vereinbar ist.
Dr. Constanze Bandilla-Dany

Frau Rath, durch die Elternzeit rückt für Junganwältinnen die angestrebte Partnerschaft erst einmal in den Hintergrund und bei der Rückkehr müssen Prioritäten gesetzt werden. Inwiefern erleichtert Norton Rose Fulbright diesen Einstieg für Sie und Ihre Kolleginnen und wie haben Sie dies empfunden?

Regina Rath: Elternzeit und Partnerschaft in einer Kanzlei sollten sich nicht ausschließen. Jede und jeder muss für sich persönlich entscheiden, welches Modell individuell am besten passt. Ich habe nach der Geburt meiner beiden Kinder jeweils sechs Monate ausgesetzt und bin dann anschließend zu 80% zurückgekehrt. Die 80% Regelung gab mir eine gewisse Flexibilität und dennoch ausreichend Visibilität, um meine Karriere fortzusetzen.

NRF ermöglicht die Rückkehr in Teilzeit und wir haben auch einige Teilzeit-Partner und -Partnerinnen. Ich hoffe, dass es unsere jungen Kolleginnen motiviert, wenn sie sehen, dass es auch tatsächlich funktioniert, mit Kind(ern) Partnerin bei NRF zu sein oder zu werden.

Die Rahmenbedingungen haben sich insgesamt in den letzten Jahren wesentlich verbessert, nicht nur aufgrund einer Ausweitung der Ganztagsbetreuung sowohl bei Kleinkindern als auch in den Grundschulen, sondern auch aufgrund der zunehmenden Erkenntnis, dass die Kinderbetreuung grundsätzlich Verantwortung beider Elternteile ist und sich beide gleichermaßen einbringen können.
 

Frau Dr. Stieß, Sie waren bereits in einer amerikanischen Wirtschaftskanzlei in New York City tätig. Gibt es Ihrer Ansicht zwischen den verschiedenen „Kanzleikulturen” Unterschiede bezüglich der Förderung von Anwältinnen, insbesondere auf dem Weg zur Partnerschaft?

Katrin Stieß: Nach meiner Wahrnehmung sind aktuell die Herausforderungen und die Maßnahmen, diesen zu begegnen, identisch. Ich sehe die größeren Unterschiede zwischen den gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen und dem jeweiligen Mandantenstamm einer Kanzlei.

Ohne sich der eigenen Verantwortung als Kanzlei entziehen zu wollen, aber dass viele Unternehmen von ihren Panelkanzleien inzwischen konkrete Quoten und Fördermaßnahmen verlangen, beschleunigt nachhaltig das Handeln in den betroffenen Kanzleien.
 

Frau Dr. Bandilla-Dany, Sie waren vor Ihrer Tätigkeit bei Norton Rose Fulbright bereits in einer anderen internationalen Anwaltskanzlei tätig. Ist es Ihrer Meinung nach für Rechtsanwält*innen mit beruflicher Vorerfahrung einfacher, den Weg in die Partnerschaft einzuschlagen und wird somit eine vorteilhafte Position ausgebaut?

Constanze Bandilla-Dany: Der Weg in die Partnerschaft führt in internationalen Kanzleien über einen Business Case. Selbstverständlich sind berufliche Vorerfahrungen und die richtige Persönlichkeit wichtig, entscheidend ist aber, dass man sich im Laufe seiner Karriere einen soliden Mandantenstamm oder eine solche Expertise aufgebaut hat, sodass man perspektivisch bestimmte Umsatzerwartungen erfüllen kann.

Bei einem Wechsel stellt sich immer die Frage, ob man in der neuen Kanzlei „von vorne anfangen“ muss, ob die Mandanten mit einem „wechseln“ oder ob die einen aufnehmende Kanzlei genau die eigene Expertise braucht und die Mandate schon vorhanden sind. Wie man auch in diesem Interview sieht, gibt es sehr verschiedene Weg in die Partnerschaft. 

Werfe einen ersten Blick in die Kanzlei

Frau Rath, bei Norton Rose Fulbright wird nach den Geschäftsgrundsätzen „Quality, Unity and Integrity“ gehandelt und Rechtsberatung auf höchstem Niveau erwartet. Welchen Anforderungen müssen sich potentielle Partner*innen in Ihrer Kanzlei stellen und wie haben Sie ihren Aufstieg in die Partnerschaft erlebt? 

Regina Rath: Ich bin vor etwas mehr als einem Jahr als Quereinsteigerin zu NRF gekommen. Davor war ich Counsel in einer anderen internationalen Wirtschaftskanzlei.

Neben sehr guten Fachkenntnissen und möglichst internationaler Erfahrung ist es vor allem wichtig, unternehmerisch zu denken. Im Rahmen meines Partnerprozesses bei NRF wurde auch Wert daraufgelegt, meine Persönlichkeit und die sogenannten Soft-Skills näher zu analysieren. Denn gerade die Grundsätze Unity und Integrity setzen an den individuellen Eigenschaften an, die nicht an Examensnoten oder Auslandserfahrung festgemacht werden können.

Wenn man sich für den Weg in die Partnerschaft entscheidet, dann muss man sich bewusst sein, dass dies auch mit viel Verantwortung einhergeht. Man ist verantwortlich für die Entwicklung des eigenen Geschäfts, für sein Team und für die Kanzleientwicklung insgesamt. Dies erfordert dann auch ein entsprechendes Commitment.
 

Frau Dr. Stieß, Sie sind unter anderem auf Venture-Capital Transaktionen spezialisiert und müssen sich somit immer am Puls der Zeit orientieren. Ist Ihrer Auffassung nach ein positiver Trend in Hinsicht auf Frauen in der Partnerschaft erkennbar und wird die Quote an Partnerinnen in Kanzleien weiter steigen?

Katrin Stieß: Ja. Und vor allem hoffe ich, dass viele Jurastudentinnen frühzeitig während eines Praktikums oder später während des Referendariats authentische Einblicke in die Tätigkeit in einer internationalen Wirtschaftskanzlei erhalten, so dass sie selbst ausprobieren und entscheiden können, ob sie der Weg in die Partnerschaft reizt. 

NRF hat, nicht zuletzt dank vielfältiger Programme, einen für eine globale Wirtschaftskanzlei bereits sehr ordentlichen Frauenanteil in der Anwaltschaft, in der Partnerschaft und im Management.
Dr. Katrin Stieß

Frau Dr. Bandilla-Dany, Norton Rose Fulbright ist eine globale Wirtschaftskanzlei mit weltweit über 50 Standorten in Europa, den USA, Kanada, Lateinamerika, Asien, Australien, Afrika und dem Nahen Osten. 

Wie können Sie als Partnerin von diesem internationalen Netzwerk profitieren und hat Ihr Studium in Paris und die damit verbundene Auslandserfahrung den Einstieg in die internationale Kanzlei für Sie erleichtert?

Constanze Bandilla-Dany: Die meisten unserer Mandanten sind international tätig, sodass wir über unser internationales Netzwerk einen echten Mehrwert liefern können. Gerade diese Internationalität macht großen Spaß und die Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern in anderen Büros ist immer inspirierend. 

Auslandserfahrungen helfen definitiv beim Einstieg in eine internationale Kanzlei. Mich haben meine Zeit in einem englischen Internat, das Studium in Paris, viele Sprachaufenthalte in England, Frankreich und Italien und eine Referendariatsstation in London sehr geprägt und mein Interesse an internationaler Arbeit gefördert. 
 

Frau Rath, vor Ihrer Tätigkeit bei Norton Rose Fulbright arbeiteten Sie in einer führenden britischen Sozietät sowie für eine internationale US-amerikanische Kanzlei. Daneben verfügen Sie über Berufserfahrung in Chicago, Toronto, Brüssel und Paris. Inwiefern habe Sie auf Ihrem Karriereweg zur Partnerschaft von diesen Auslandserfahrungen profitiert und wie blicken Sie auf diese Tätigkeiten zurück?

Regina Rath: Meine Auslandserfahrungen beginnen eigentlich schon früher, da ich auch einen Teil meines Studiums in Paris absolviert habe. Das war die Initialzündung für meinen Wunsch, international tätig zu sein.

Sämtliche Auslandserfahrungen haben sowohl meine Arbeitsweise als auch meine Persönlichkeit geprägt. Zum einen lernt man die jeweilige Sprache und Arbeitskultur besser kennen und kann so auf einem anderen Niveau mit Mandanten und Kollegen kommunizieren. Zum anderen erlaubt ein Auslandsaufenthalt auch einen neuen Blick auf sich selbst.
 

Ihr Fazit:

Frau Dr. Stieß: Meine Tätigkeit als Partnerin bei Norton Rose Fulbright ist vor allem aufgrund der verantwortungsvollen Rolle gegenüber den Mandanten und innerhalb der Kanzlei sowie mit Blick auf die Vielseitigkeit der Aufgaben als Partnerin spannend und bereitet mir sehr viel Freude. 

Frau Dr. Bandilla-Dany: Mir gefällt insbesondere das Unternehmerische an der Partnerschaft und die damit verbunden engen Zusammenarbeit mit den Mandanten und Verantwortung für die Mitarbeitenden. Über all die Jahre habe ich immer noch große Freude an der fachlichen juristischen Arbeit.

Frau Rath: Mein Einstieg bei NRF war kurz vor Beginn des pandemiebedingten Lockdown. Die Pandemie bedeutete für mich als Partnerin ein besonders Maß an Verantwortung für unsere Mitarbeitenden und Mandanten. Dass wir gerade in dieser herausfordernden Zeit unseren Mandanten mit Rat und Tat zur Seite stehen konnten, kreative Lösungen entwickelt haben und neue Wege gegangen sind, motiviert mich jeden Tag aufs Neue.


Vielen Dank, Frau Dr. Stieß, Frau Dr. Bandilla-Dany und Frau Rath!

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