Sernetz Schäfer Partnerschaft

Veröffentlicht am 15.09.2022

"Der Weg in die Partnerschaft kann auch kurz sein"

Dr. Susanne Zwirlein-Forschner und Dr. Niklas Bartmann von Sernetz Schäfer über die Möglichkeiten, die die Kanzlei bietet

Dr. Susanne Zwirlein-Forschner ist seit 2020 Equity Partnerin der Kanzlei Sernetz Schäfer, einer Wirtschaftsrechts-Boutique mit einem schlagkräftigen Team an Spezialisten. Dort betreut sie insbesondere Mandate mit grenzüberschreitenden Bezügen. Passend zu diesem Schwerpunkt der Kanzlei unterrichtet sie zugleich als Lehrbeauftragte Internationales Privatrecht an der LMU München.

Dr. Niklas Bartmann ist seit 2021 Associated Partner bei Sernetz Schäfer und ergänzt dort die bereits etablierte Litigation-Praxisgruppe.

Dr. Susanne Zwirlein-Forschner und Dr. Niklas Bartmann
Dr. Susanne Zwirlein-Forschner und Dr. Niklas Bartmann

Frau Dr. Zwirlein-Forschner, Sie sind seit 2016 als Anwältin bei Sernetz Schäfer tätig und wurden Januar 2020 zur Partnerin ernannt. In welchen Beratungsschwerpunkten sind Sie tätig und aus welchen Gründen haben Sie sich für Ihre Kanzlei entschieden?

Dr. Susanne Zwirlein-Forschner: Zu Sernetz Schäfer habe ich mich nicht zuletzt wegen des Schwerpunkts der Kanzlei im Internationalen Privatrecht hingezogen gefühlt. Das wollte ich mir einmal von innen ansehen und war dann so begeistert, dass ich dort geblieben bin. Dem internationalen Fokus bin ich treu geblieben und betreue auch als Partnerin zahlreiche Mandate mit grenzüberschreitendem Bezug. Dabei liegen meine Beratungsschwerpunkte in der Nachfolgepraxis (Private Clients), dem Gesellschaftsrecht und dem Bankrecht.
 

Sie sind Mitglied der vom BMJV eingesetzten Expertenkommission "Gesetz zur Umsetzung der Umwandlungsrichtlinie - UmRUG“. Um welche wesentlichen Punkte geht es in dem Regierungsentwurf, wie kommt ein solcher Entwurf überhaupt zustande und was begeistert Sie besonders an dieser Arbeit?

Dr. Susanne Zwirlein-Forschner: Der Regierungsentwurf dient der Umsetzung der Europäischen Richtlinie über grenzüberschreitende Umwandlungen und sieht daneben auch noch eine Reihe von Erleichterungen für innerstaatliche Umwandlungen vor. Die Idee dahinter ist, dass grenzüberschreitende Strukturmaßnahmen von Unternehmen auf Grundlage EU-weit harmonisierter Regelungen unproblematischer möglich sind – es geht quasi um eine Verbesserung der Mobilität von Unternehmen innerhalb der EU.

Der Entwurf kommt auf Grundlage der Richtlinie durch den Input verschiedener Seiten und insbesondere der Expert:innen zustande. Es fasziniert mich, Gesetze nicht nur anzuwenden, sondern auch mitzugestalten. Bei diesem Entwurf war es für mich besonders schön, dass das Gebiet der grenzüberschreitenden Mobilität von Unternehmen auch eines meiner wissenschaftlichen Interessen ist und ich daher Expertenamt, anwaltliche Praxiserfahrung und wissenschaftliches Interesse verbinden konnte.
 

Zusätzlich sind Sie auch Lehrbeauftragte für Internationales Privatrecht an der Ludwig-Maximilians-Universität München und haben Beiträge in Kommentaren verfasst. Wie lassen sich diese Tätigkeiten mit Ihrer Arbeit vereinbaren und worauf legen Sie bei Ihren Lehrveranstaltungen besonders Wert?

Dr. Susanne Zwirlein-Forschner: Diese Tätigkeiten und meine anwaltliche Arbeit inspirieren sich gegenseitig: Aus der Praxis erfahre ich, welche Themen im Internationalen Privatrecht gerade die Akteure des Rechtssystems bewegen und das kann ich an die Studierenden im Schwerpunktbereich Internationales Privatrecht weitergeben.

Umgekehrt fordern mich die Fragen der Studierenden dazu heraus, die Themen aus einer anderen Perspektive zu denken. Besonderen Wert lege ich darauf, dass die Studierenden die grundlegende Systematik des Internationalen Privatrechts durchdringen und so ein besonderes Verständnis für das Privatrecht insgesamt gewinnen. Meine Partner:innen in der Kanzlei schätzen und fördern diesen Austausch. 

“Don't just be a part. Be a partner."

Herr Dr. Bartmann, Sie sind seit 2021 bei Sernetz Schäfer unter anderem in Prozessführung, Gesellschaftsrecht und Handelsrecht tätig. Wie sind Sie zu Sernetz Schäfer gekommen und hatten Sie bereits während des Studiums Kontakt mit Ihren Beratungsschwerpunkten?

Dr. Niklas Bartmann: Zu Sernetz Schäfer bin ich gekommen, weil ich nach meiner Tätigkeit für eine BGH-Kanzlei eine hochspezialisierte Kanzlei im Bereich Commercial Litigation gesucht habe. Sernetz Schäfer war dafür die richtige Adresse. Hier werden seit Jahren enorm spannende Verfahren betreut, die großes juristisches und allgemeines Medienecho hervorgerufen haben. Ich denke an Verfahren wie Kirch gegen die Deutsche Bank oder aktuell die Klimaklage von Greenpeace gegen Volkswagen. 

Zu meinen heutigen Beratungsschwerpunkten, die u.a. in komplexen gesellschaftsrechtlichen und handelsrechtlichen Gerichtsverfahren liegen, hatte ich bereits während meines Studiums im Rahmen meines Schwerpunkts (Gesellschaftsrecht und Kapitalmarktrecht) und der anschließenden Promotion Berührungspunkte. Andere Schwerpunkte meiner heutigen Arbeit habe ich aber auch erst im Laufe meiner Anwaltstätigkeit entdeckt.
 

Sie arbeiteten während Ihrer Zeit bei Rechtsanwälten am Bundesgerichtshof prozessrechtlich in dritter Instanz und arbeiten heute u.a. an einer Klimaklage gegen einen deutschen Autohersteller zusammen mit anderen Sozietäten. Ist diese Klimaklage Ihrer Ansicht nach nur der Auftakt für weitere Klimaschutz-Verfahren und wie gestaltet sich für Sie die Arbeit an so großen Projekten? 

Dr. Niklas Bartmann: Ich denke, dass die aktuellen sog. Klimaklagen v.a. eine politische Meinungsbildung unterstützen wollen. Insofern nehme ich an, dass wir diese Art von Klimaklagen nicht in der breiten Masse sehen werden. Das gilt jedenfalls dann, wenn die Rechtsprechung und insbesondere der BGH unserer Rechtsauffassung folgt. Demnach ist es Aufgabe des Gesetzgebers und nicht der Gerichte vorzugeben, ob und wie viel CO₂ einzelne Emittenten ausstoßen dürfen. 

Die Arbeit an großen Mandaten über mehrere Kanzleien hinweg ist für uns Normalität. Wir sehen seit geraumer Zeit, dass Mandanten bei herausragend komplexen Verfahren mehrere Kanzleien mandatieren; das gilt gerade bei Verfahren mit internationalem Bezug. Diese Art von Verfahren ist für mich besonders interessant, weil der Austausch mit anderen Kolleg:innen herausfordernd ist und die Möglichkeit bietet, den Mehrwert der eigenen Beratung jeden Tag unter Beweis zu stellen. 
 

Was macht die Arbeit als Anwalt für Sie so spannend – insbesondere an großen Fällen, wie die der Deutschen Bank gegen Kirch oder in den Verfahren der ehemaligen Hypo Real Estate?

Dr. Niklas Bartmann: Diese Art von Verfahren ist aus meiner Sicht nicht nur juristisch sehr komplex und wird deshalb oftmals erst in der dritten Instanz entschieden, sondern steht auch unter einer besonderen Beobachtung der Öffentlichkeit und berührt häufig den Geschäftskern des Mandanten. Unsere Arbeit verlangt deshalb nicht nur immer höchstes juristisches Niveau, sondern auch eine vertiefte Kenntnis u.a. der Geschäftsstrategie des jeweiligen Mandanten. Diese zusätzlichen Einblicke finde ich besonders reizvoll. 

Bei uns in der Kanzlei betrachten wir Neueinsteiger:innen von Anfang an als hoffentlich künftige Partner:innen und so erging es auch mir bei meinem Einstieg.
Dr. Susanne Zwirlein-Forschner

Wie hat sich Ihr Weg in die Partnerschaft gestaltet? Gibt es in Ihrer Kanzlei einen vorgeschriebenen Partnertrack und welche Möglichkeiten bestehen hinsichtlich Teilzeitarbeit, Frau Dr. Zwirlein-Forschner?

Dr. Susanne Zwirlein-Forschner: Bei uns in der Kanzlei betrachten wir Neueinsteiger:innen von Anfang an als hoffentlich künftige Partner:innen und so erging es auch mir bei meinem Einstieg – man darf früh eigenverantwortlich in der Mandatsführung tätig sein und hat alle Freiheiten, eigenes Geschäft nach den eigenen Interessen aufzubauen. So wächst man von Anfang in die Partnerrolle hinein. Dann kann der Weg zur Partnerschaft auch kurz sein – bei mir war es nach knapp vier Jahren soweit und auch andere jüngere Partner:innen sind schon nach wenigen Jahren in die Partnerschaft aufgenommen worden. Zudem kann ich auch als Equity-Partnerin nach der Geburt meiner sieben Monate alten Tochter unproblematisch in Teilzeit arbeiten.
 

Sie sind zudem Gründerin der grenzüberschreitenden Erbrechtspraxis in Ihrer Kanzlei. Wie funktioniert ein solcher Aufbau und welche Herausforderungen sind Ihnen hierbei begegnet?

Dr. Susanne Zwirlein-Forschner: Ein Aufbau einer eigenen Praxis – in meinem Fall der Ausbau der Nachfolgepraxis zum grenzüberschreitenden Family Desk – erfordert die Kombination von qualitativ hochwertiger Mandatsarbeit (die Weiterempfehlungen generiert) und der Präsenz auf dem Markt (etwa als Vortragender bei Konferenzen). Diese Freiheit ist eine tolle Chance und zugleich die größte Herausforderung, da man sich ohne Vorgaben auf seinen eigenen Weg machen muss. 
 

Sind Sie der Auffassung, dass Eigenständigkeit und Individualität von Anwält:innen in einer vergleichsweise kleinen Sozietät wie Sernetz Schäfer besser gefördert und auf die einzelnen Bedürfnisse eingegangen werden kann?

Dr. Susanne Zwirlein-Forschner: Ich habe den Eindruck, dass wir als kleine und sehr agile Einheit mehr Raum für die individuelle Entwicklung unserer Kolleg:innen bieten können als größere Strukturen. Wenn diese Freiheit genutzt wird, kann sie immer wieder zu neuen Chancen führen und das ist toll!

Dr. Bartmann, vor Ihrem Einstieg bei Sernetz Schäfer waren Sie bei einer internationalen Sozietät im Bereich Dispute Resolution tätig. Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach berufliche Vorerfahrung und inwiefern unterscheidet sich die Arbeit in Großkanzleien von der bei Sernetz Schäfer?

Dr. Niklas Bartmann: Der Einstieg bei Sernetz Schäfer ist sowohl für Anfänger:innen als auch erfahrene Kolleg:innen optimal. In beiden Fällen zahlen sich Besonderheiten der Kanzlei aus meiner Sicht besonders aus. 

Als Berufseinsteiger:in profitiert man beispielsweise davon, dass wir Mandate „partnerlastig“ beraten. Das heißt, wir arbeiten in der Regel in kleinen Teams, oftmals bestehend nur aus einem Partner / einer Partnerin und einem jüngeren Associate. Berufseinsteiger:innen können hierbei wertvolle Einblicke gewinnen und erhalten von einem erfahrenen Partner / einer erfahrenen Partnerin Feedback. Da alle unsere Partner:innen sehr aktiv in der eigenen Mandatsarbeit sind, ist dieses Feedback nach meiner Erfahrung besonders konstruktiv. Hierin sehe ich einen deutlichen Unterschied zu klassischen Großkanzleien. Dort arbeiten Partner:innen oder erfahrene Anwält:innen häufig eher auf übergeordneten Managementpositionen. Sie sind deshalb bei der individuellen Mandatsarbeit weniger präsent. Dadurch kommt der unmittelbare Kontakt zwischen Berufseinsteiger:innen und erfahrenem Kolleg:innen häufig zu kurz. 

Auch der Einstieg von erfahreneren Kolleg:innen ist bei Sernetz Schäfer wunderbar möglich. Im Unterschied zu Großkanzleien profitieren Quereinsteiger:innen bei Sernetz Schäfer von einem kurzen Partnertrack. Anders als bei Großkanzleien sind die hier gemachten Zusagen hinsichtlich der Aufnahme in die Partnerschaft auch konkret und verlässlich.
 

Sie sind auch selbst außerhalb der Kanzlei u.a. ökonomisch mit eigenen Gesellschaften aktiv und sind Stiftungsratsvorsitzender. Inwieweit hat Ihre Kanzlei Sie bei diesen Tätigkeiten unterstützt und welchen Stellenwert nimmt Eigenverantwortung ein?

Dr. Niklas Bartmann: Sernetz Schäfer ist ein Zusammenschluss von überzeugten Freiberufler:innen mit vielseitigen Interessen. D.h. wir leben die Eigenverantwortlichkeit und gehen auch neben unserer reinen Anwaltstätigkeit vielen Interessen nach. Dabei hilft es, dass bei Sernetz Schäfer eine flexible Arbeitsgestaltung selbstverständlich ist und eigene Initiativen willkommen sind. Dieses Umfeld lässt Raum für die eigene Entfaltung, sei es im akademischen (einige unserer Kolleg:innen lehren an Universitäten oder veröffentlichen regelmäßig wissenschaftliche Beiträge), sozialen oder ökonomischen Bereich.
 

Werden in Ihrer Kanzlei verschiedene flexible Arbeitszeitmodelle angeboten und ist eine gute Work-Life-Balance (auch Homeoffice) bereits fest in der Kanzleiphilosophie von Sernetz Schäfer verankert?

Dr. Niklas Bartmann: Wir verstehen uns selbst und auch unsere jungen Kolleg:innen als Freiberufler:innen. Das heißt, jede Kollegin, jeder Kollege kann den Alltag so gestalten, wie sie oder er ihn selbst für effizient hält. Flexible Arbeitszeitmodelle sind bei uns bereits etabliert. Da wir keine festgefahrenen Strukturen haben, sind wir offen für individuelle Wünsche und Vorstellungen. Homeoffice ist für uns selbstverständlich. Auch viele Partner:innen arbeiten regelmäßig im Homeoffice und so halte ich es auch selbst.

Die Stimmung bei Sernetz Schäfer empfinde ich gerade im Vergleich zur Großkanzlei als besonders wertschätzend, offen und flexibel. Die Türen sind hier nie geschlossen.
Dr. Niklas Bartmann

In einer Kanzlei mit 24 Anwält:innen spielt die Atmosphäre eine wichtige Rolle. Wie ist die Stimmung bei Sernetz Schäfer und worauf können sich neue Kolleg:innen freuen?

Dr. Niklas Bartmann: Die Stimmung bei Sernetz Schäfer empfinde ich gerade im Vergleich zur Großkanzlei als besonders wertschätzend, offen und flexibel. Die Türen sind hier nie geschlossen. Wir pflegen das gemeinsame Miteinander u.a. bei gemeinsamen Mittagessen oder Kanzleievents (Wiesn, Skifahrt, Kanzleiausflüge z.B. nach Sizilien). Neue Kolleg:innen können sich darauf freuen, in einem angenehmen Umfeld sofort an komplexesten Mandaten mitzuarbeiten, ohne überfordert zu werden. Denn in jedem Fall steht jemand bereit, um Fragen zu beantworten und den Einstieg zu erleichtern. 
 

Frau Dr. Zwirlein-Forschner, gibt es ein Ereignis oder ein Mandat aus Ihrer Karriere, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Dr. Susanne Zwirlein-Forschner: In meinem ersten Berufsjahr gab es einmal eine Gerichtsverhandlung vor einem Richter am LG München II, bei dem ich schon mehrfach als Anwältin aufgetreten war. Ich eilte mit dem Fahrradhelm unter dem Arm in den Gerichtssaal, wo mich der deutlich ältere Gegenanwalt mit den Worten „Ah, eine junge Kollegin mit Helm“ begrüßte. Schneller als ich antworten konnte, fiel ihm der Richter ins Wort und meinte „Bei Frau Dr. Zwirlein müssen Sie einen Helm anziehen.“ Da war ein sportlicher Beginn einer im Ergebnis für unsere Mandantin sehr erfolgreichen Verhandlung.
 

Welchen persönlichen Rat möchten Sie jungen Juristen zu Beginn Ihrer Karriere mit auf den Weg geben?

Dr. Susanne Zwirlein-Forschner: Meine Erfahrung ist, dass die Welt der juristischen Praxis größer und bunter ist, als ich es in der Ausbildung erahnt habe – darin gibt es viele spannende Möglichkeiten und sicher nicht nur einen richtigen Weg. Folgt Eurer Leidenschaft!

Dr. Niklas Bartmann: Gehen Sie Ihren eigenen Weg, machen Sie das, wofür Sie brennen. So werden Sie den Markt von selbst erobern. Schaffen Sie sich deshalb den Freiraum, den Sie brauchen, um sich nach Ihren Vorstellungen zu entwickeln! Sernetz Schäfer bietet diese Möglichkeit. 
 

Vielen Dank, Frau Dr. Susanne Zwirlein-Forschner und Herr Dr. Bartmann!

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