Thomas Gemmecke von der Kanzlei Baker Tilly im Interview

Über Fach- und Ländergrenzen hinweg: Alles aus einer Hand!

Mitglied des Management Boards & Partner Dr. Gemmeke über Competence Center und Industry Groups bei Baker Tilly

Baker Tilly ist mit über 1.000 Partnern und Mitarbeitern eine der größten deutschen multidisziplinären Beratungsgesellschaften aus Rechtsanwälten, Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und Unternehmensberatern. Über das Baker Tilly Netzwerk sind wir in über 145 Ländern mit 35.000 Mitarbeitern vertreten. Zusammen mit meinem Kollegen aus der Steuerberatung leite ich den Bereich Recht & Steuern und bin zugleich Chairman der globalen Baker Tilly Legal Services Group.
 

Definition Multidisziplinarität. Herr Dr. Gemmeke, wie erklären Sie diese Begrifflichkeit, bezogen auf Ihre Kanzlei, all denjenigen, die darunter noch nichts verstehen?

Multidisziplinarität bedeutet, dass Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater Mandanten aus einer Hand betreuen. Multidisziplinarität bedeutet, dass Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater Mandanten aus einer Hand betreuen.

Wir stellen unseren  Mandanten dafür einen qualifizierten und erfahrenen Lead Partner zur Seite, der ihre Angelegenheiten bei uns intern koordiniert und dafür verantwortlich ist, dass alle Bereiche einheitlich hohe Qualität abliefern.

Der Mandant "spart" sich also die Koordination mehrerer Kanzleien und kann sich zudem sicher sein, dass alle Lösungen und Arbeiten bereits unter den relevanten Bereichen abgestimmt sind. Wir sind davon überzeugt, dass dieser Ansatz dem klassischen Modell der Beauftragung separater Kanzleien überlegen ist. Auf der anderen Seite ist die Multidisziplinarität kein Selbstzweck. Sie muss zur Aufgabe passen. So haben wir natürlich auch eine Vielzahl herausfordernder Mandate, in denen wir nur rechtlich beraten.

Sie sind seit nun über 8 Jahren Partner und Anwalt bei Baker Tilly. Können Sie sich noch an Ihre Ziele vor der Partnerschaft erinnern? Wie sind diese heute?

Die individuellen Ziele ändern sich natürlich im Laufe der Zeit. Am Anfang geht es darum, sich die Akzeptanz bei den Kollegen und Mandanten zu erarbeiten. Daran anknüpfend kann man das erste Mal ein Team leiten, z.B. in einer Due Dilligence. Später kommen auch die ersten "eigenen" Mandate hinzu.

Als junger Partner besteht die Herausforderung darin, einen eigenen Business Case mit eigenem Mandantenstamm und funktionierendem Team aufzubauen. Heute ist mein Ziel, vor allem unseren Partnern und Associates im Legal Bereich ein Umfeld zu bieten, in dem sie sich wirtschaftlich erfolgreich bewegen und individuell entwickeln können, wobei die Freude an der Arbeit und die kollegiale Zusammenarbeit eine wichtige Rolle spielen – dazu gehört auch, dass wir unsere internationale Präsenz weiter ausbauen.   
 

Baker Tilly ist nicht nur an 10 Standorten in Deutschland vertreten, sondern auch weltweit. Betreuen Sie auch öfter Mandate auf der anderen Seite der Welt? Was sind solche typischen Mandate?

Das eine typische Mandat gibt es natürlich nicht. Allerdings zeigt die Erfahrung der vergangenen Jahre, dass vor allem die Expansion unserer deutschen Mandanten ins Ausland durch die Gründung weltweiter Tochtergesellschaften oder der Erwerb von Unternehmen im Ausland der größte Treiber für unser internationales Geschäft sind.

Während zu Beginn meiner Karriere ausländische Themen relativ schnell an die lokalen Kollegen abgegeben wurden, begleiten wir mittlerweile unsere Mandanten selbst in entfernten Rechtsordnungen und nehmen rechtliche Unterstützung vor Ort nur in Anspruch, wenn es wirklich erforderlich ist, um örtliche Besonderheiten zu berücksichtigen.

    

Impressionen der Baker-Tilly-Niederlassungen (Düsseldorf/München)

Unsere Mandanten erwarten, dass sich unsere Partner und Associates international bewegen können. Am besten lernt man das natürlich "on the job".
Dr. Gemmeke

Wie arbeiten Ihre Teams multidisziplinär zusammen, insbesondere standortübergreifend? Gibt es dafür temporäre oder mandatsbezogene Praxisgruppen?

Wir bündeln unsere multidisziplinären Leistungen in sogenannten Competence Centern und Industry Groups. In unserem Competence Center Transactions sind beispielsweise alle Anwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater dauerhaft organisiert, die sich vornehmlich mit der Transaktionsberatung beschäftigen. Dadurch sind wir in der Lage mit eingespielten Teams den gesamten Transaktionsprozess abzudecken.

Dadurch sind wir in der Lage mit eingespielten Teams den gesamten Transaktionsprozess abzudecken. Dieser Prozess erstreckt sich von der M&A Beratung, über die Legal, Tax und Financial Due Diligence und die Steuerstrukturierung bis hin zur Vertragsgestaltung, Akquisitionsfinanzierung und Post-Merger Integration.
 

Bei multidisziplinären Dienstleistern dominiert meist ein Geschäftsbereich. Trifft dies auch bei Ihnen auf die Wirtschaftsprüfung zu oder ist das Verhältnis zwischen Rechts- und Steuerberatung bei Baker Tilly ausgeglichen?

Wir sind ja nicht die einzigen, die multidisziplinäre Beratung anbieten. Ich glaube aber, dass uns insbesondere die Ausgewogenheit der einzelnen Bereiche auszeichnet. Bei uns dominiert kein Geschäftsbereich die anderen. Das fängt beim Umsatz an und endet bei der Besetzung der Führungspositionen.

So entsendet beispielsweise der Bereich Recht & Steuern mit zwei Kollegen genauso viele Vertreter ins Management Board wie der Bereich Wirtschaftsprüfung. Wer bei uns als junger Kollege anfängt, landet nicht in einem Anhängsel einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, sondern in einer erfolgreichen und selbstbewussten Rechtsberatung, die einen maßgeblichen Beitrag zum Unternehmenserfolg leistet.   
 

Also macht es doch die „Mischung“? Für ein weltweites Netzwerk muss auch der interkulturelle Austausch stimmen. Haben Sie dafür Secondment-Programme oder Ähnliches?

Unsere Mandanten erwarten, dass sich unsere Partner und Associates international bewegen können. Am besten lernt man das natürlich "on the job".

Daneben nehmen wir aber auch an den internationalen Baker Tilly Konferenzen und Events teil, um uns international zu vernetzen und gerade auch den jüngeren Kollegen die Möglichkeit zu geben, Kulturunterschiede kennen zu lernen und mit ihnen umzugehen. Wir bieten innerhalb unseres Netzwerks natürlich auch Secondments an. Ich persönlich halte ein Secondment für eine Bereicherung und kann jedem jungen Anwalt nur empfehlen, diese Möglichkeit zu nutzen und Erfahrungen in internationalen und interkulturellen Projektteams zu sammeln.

Baker-Tilly-Mitarbeiter bei einem Event in der Münchener Kochgarage   Baker-Tilly-Mitarbeiter bei einem Team-Event   
Gelebte Internationalität: 60 Vertreter aus 25 Ländern bei der diesjährigen Baker Tilly Legal Conference auf Mallorca 

Uniformität oder Individualität, Herr Dr. Gemmeke? Gibt es für Sie einen Musterjuristen oder machen gerade unterschiedliche und individuelle Charaktere den Unternehmenserfolg aus?

Ich bin davon überzeugt, dass der langfristige und nachhaltige Erfolg nur mit einem Team aus unterschiedlichen Charakteren zu erzielen ist. Sie brauchen in jedem Team denjenigen, der eingefahrene Prozesse oder althergebrachte Vertragsklauseln hinterfragt.

Nur so wird das Unternehmen perspektivisch besser. Umgekehrt werden Sie jedoch nur mit Querdenkern keine erfolgreiche Transaktionspraxis aufbauen. Hier benötigen Sie in erster Linie auch Kolleginnen und Kollegen, die den Deal effizient voran- und durchbringen und zwar in einer Art und Weise, wie es der Mandant und die Gegenseite erwartet. Die Mischung macht es also. 

 


Bei Baker Tilly stehen wir für gelebte Mutidisziplinarität und internationale Mandanten. Wer als junge Anwältin oder junger Anwalt über den Tellerrand der reinen Rechtsberatung hinausschauen möchte und Interesse an der Zusammenarbeit mit Kollegen in anderen Ländern hat, ist daher bei uns genau richtig.

Vielen Dank, Herr Dr. Gemmeke!

Baker Tilly
undefined

Baker Tilly

Hier findest du deine Ansprechperson bei Baker Tilly.

*sponsored



Erfahre mehr zu den Arbeitgebern
undefined Logo