Wie genau sahen die einzelnen Schritte dabei aus?
Die Vorbereitung war relativ überschaubar. Wir wurden immer informiert was grob bei der nächsten Veranstaltung kommen würde und das habe ich mir dann im Vorfeld in Lehrbüchern oder Skripten angeguckt und mir Probleme oder Dinge die ich nicht verstanden habe notiert.
Die Nachbereitung war immer der größte Teil, den ich auch einfach Lernen nennen könnte. Das Repetitorium ist leider nicht abschließend und selbst wenn es das bei manchen Fragestellungen ist, bedarf es natürlich immer noch der Nachbereitung.
Ich selbst habe hier ein System entwickelt, bei dem ich die Unterlagen vom Repetitor durch eigene Karteikarten erweitert habe. So kann ich auch wenn ich unterwegs mit dem Zug bin, einfache Wiederholungen machen.
Und wie lief das mit den Klausuren?
Unsere Universität bietet im Rahmen des Universitäts Repetitorium einmal die Woche eine Klausur an. Das hat mir die ersten Monate gereicht. Nur die letzten drei Monate habe ich dann noch privat einen Klausurenkurs hinzugebucht.
Dort ging die Korrektur dann ein wenig schneller, vor allem ging es mir aber darum eine größere Zahl an Klausuren zu schreiben. Irgendwie schwirrte bei uns nämlich immer die Zahl 70 herum. Die zu schaffen ist eine ziemliche Herkulesaufgabe. Ich bin mit knapp 60 dann aber auch ganz gut gefahren.
Das klingt doch nach einem ziemlich guten Plan. Wie hast du das mit der Motivation gemacht? Man hört immer wieder von Studenten die während der Vorbereitung in ein Loch fallen?
In ein Loch? Ich bin in mindestens 20 Löcher gefallen. Der Trick ist es vielmehr nicht aufzugeben. Ich erinnere mich noch an den Satz eines meiner Dozenten über das Examen. Es ist ein Marathon und kein Sprint. Er hatte vollkommen Recht. Wenn am Freitag wirklich mal gar nichts mehr geht und Jura wirklich zum Hassobjekt wird, dann muss einfach abgeschaltet werden. Selbst wenn es 12 Uhr Mittags ist.
Wichtig ist es dann aber spätestens zur neuen Woche wieder anzufangen. Genauso ist das bei schlechten Noten in Übungsklausuren. Ich war manchmal so sauer und hab mir gesagt, das lässt du jetzt erstmal. Zum Glück habe ich eine Woche später dann anders gedacht und wieder mitgeschrieben. Mit der Zeit wird es besser. Es zieht sich nur manchmal wirklich sehr.