Für angehende Juristen, Berufseinsteiger, aber auch für Jobwechsler mit erster Berufserfahrung stellt sich irgendwann die Frage, welche Art von Beruf und vor allem welcher Arbeitgeber eigentlich zu einem passt. Denn offensichtlich sind Menschen und damit natürlich auch Arbeitgeber sehr unterschiedlich. Nicht jeder wird mit der gleichen Arbeit glücklich und insbesondere der weit verbreitete Irrtum, dass Geld alles ausgleichen kann, löst sich für viele Berufseinsteiger erst dann auf, wenn es eigentlich schon ein bisschen zu spät ist. Es kommt also genügend Gründe, Charaktereigenschaften und Arbeitgeber aufeinander abzustimmen!
Die Großkanzlei: Nervenstark & belastbar sollte man sein
Trotz aller aktuellen Entwicklungen in Richtung Work-Life-Balance und der Berichterstattung über die neuen und weniger auf die Karriere fokussierten Generationen Y und Z, erfreuen sich Großkanzleien unter Studenten und Berufseinsteigern sehr großer Beliebtheit.
Das hat natürlich verschiedene Gründe und selbstverständlich spielen auch die gezahlten Gehälter, die mittlerweile im Durchschnitt bei um die 100.000 Euro brutto für Associates liegen, dabei eine Rolle. Doch auch die Mitarbeit an internationalen Mandaten, das gelebte Business und die Möglichkeit an verschiedenen Standorten einer Kanzlei oder auch im Ausland zu arbeiten, zieht junge und talentierte Juristen an. Nicht zuletzt gibt es zudem natürlich eine spürbare Gegenbewegung zu erstgenannten Entwicklungen, bei der junge Akademiker genau wie vorangegangene Generationen weiterhin wert auf die Karriere und harte Arbeit legen.
Doch wie sollte man eigentlich gestrickt sein, wenn man für eine Großkanzlei arbeiten möchte? Nun gibt es sicherlich nicht den Prototypen schlechthin, der in jeder Großkanzlei bestehen würde, doch es gibt ein paar Charaktereigenschaften, die dabei auf jeden Fall behilflich und vielleicht sogar vonnöten sind. Da ist zunächst einmal die Belastbarkeit zu nennen. Auch wenn sich Großkanzleien ebenfalls dem Druck am Arbeitsmarkt beugen müssen und flexible Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle oder das Home-Office eingeführt haben, ist die Arbeitsbelastung nach wie vor vergleichsweise hoch. Daraus machen die Mitarbeiter und Verantwortlichen dort auch nach wie vor keinen Hehl.
Wer in diesen Sphären verdienen möchte und mit den größten Unternehmen und Mandanten zusammenarbeiten gedenkt, der muss entsprechend auch sehr viel leisten. Die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung sind dafür natürlich ebenfalls auf höchstem Niveau.
Aufgrund der komplexen Mandate und der Wichtigkeit vieler Entscheidungen gehört auch Nervenstärke definitiv zu den Voraussetzungen eines Anwalts oder eine Anwältin in einer Großkanzlei. Entscheidungen haben große Auswirkungen und da darf ein Mitarbeiter nicht an jeder Entscheidung förmlich zerbrechen. Entschlossenheit und Entscheidungsstärke sind also ebenfalls nützliche Eigenschaften für den Arbeitgeber Großkanzlei. Schließlich gehört neben der fachlichen Kompetenz natürlich auch noch der absolute Wille für Höchstleistungen zum Profil eines geeigneten Arbeitnehmers für eine Großkanzlei. Mit nine-to-five wird es bei der Großkanzlei eben nichts und es ist besser für alle, wenn das von Anfang an klar ist.