Das Verlagswesen ist ein beliebter und interessanter Arbeitsbereich sowohl für gestandene Jurist:innen als auch für solche, die gerade erst am Anfang ihrer Karriere stehen. Welche Aufgaben dich hier erwarten, wie sich diese Jobs darstellen, welche Qualifikationen gefordert werden und wie das Gehalt als Jurist:in im Verlag ausfällt – das alles erfährst du in diesem Artikel.
Ein breites Angebot mit sehr verschiedenen Voraussetzungen
Wer sich auf den gängigen Online-Portalen nach Stellenanzeigen im Verlagswesen umsieht, der stößt auf eine Vielzahl von ausgeschriebenen Jobs, die sich entweder ausdrücklich nur an Jurist:innen oder zumindest auch an Jurist:innen richten. Anders als man erwarten könnte, beziehen sich diese Jobs mitnichten nur auf interne Rechtsangelegenheiten oder das Erstellen von juristischen Inhalten. Insbesondere die digitalen Angebote vieler Verlage verlangen nach entsprechendem juristischen Know-How.
So werden Jurist:innenen beispielsweise als Programm oder Content Manager zur inhaltlichen Konzeption von digitalen Angeboten oder Volljuristen für die Erstellung und die Unterhaltung von juristischen Datenbanken gesucht.
Auch als Lektorinnen und Lektorinnen werden Jurist:innen häufig gesucht, entweder als Lektoren für juristische Inhalte oder aber als Lektorinnenen für fachfremde Literatur, die einen juristischen Blick auf die Inhalte gewährleisten können – So zum Beispiel bei Büchern zu Themen wie Wirtschaft und Börse, bei denen bestimmte Grenzen in der Formulierung nicht überschritten werden dürfen. Vor allem die großen juristischen Verlage und die an die großen Repetitorien angeschlossenen Verlage suchen nahezu permanent nach Volljurist:innen, wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen oder Referendar:innen bzw. Praktikant:innen für die verschiedensten Aufgaben. Wie so ein Praktikum aussehen kann, erfährst du in diesem Erfahrungsbericht über ein Praktikum in der ARD Rechtsredaktion.
Die Qualifikation: Noten sind ein Thema, aber nicht alles
Offensichtlich kann es keine pauschalen Qualifikationen geben, die jede:r Jurist:in in den verschiedenen Verlagen und Jobs mitbringen muss, wenn diese so unterschiedlich gestaltet sind. Tendenziell lässt sich aber feststellen, dass zwar auch in diesem Arbeitsbereich die Noten der Bewerber wie für juristische Tätigkeiten typischerweise eine große Rolle spielen, die Anforderungen allerdings nicht ganz so hoch und auch die Grenzen nicht so starr sind, wie sie es zum Beispiel in größeren Kanzleien häufig sind.
So sind zum Beispiel Zusatzqualifikationen – inhaltlicher Art wie eine weitere Fachrichtung oder technischer Art, zum Beispiel in Form von absolvierten Workshops oder gemachten Erfahrungen – im Verlagswesen, von größerer Bedeutung.
Hier können also sowohl Nebenjobs aus der Studienzeit als auch ein weiterer Studienabschluss nützlich sein. Für Interessierte Jurist:innen bzw. Jurastudierende empfiehlt es sich daher, bereits früh in das Verlagswesen hineinzuschnuppern und beispielsweise ein Praktikum oder einen Nebenjob in diesem Bereich anzunehmen. Doch auch später im Referendariat oder als wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in zwischen den Examen gibt es noch viele Möglichkeiten, um sowohl Erfahrungen als auch Kontakte zu sammeln, die später bei der Jobsuche und dem Einstieg behilflich sein können. Gerade für Bewerber:innen, die kein Prädikat, dafür bereits viele Erfahrungen in diesem Bereich haben, gibt es hier die Chance einen alternativen, aber sehr spannenden Karriereweg einzuschlagen.